Hausgemachter Gemüse-Hustensirup und seine Vorteile

Husten bringt uns oft in Bedrängnis. Die Apotheken sind voll von Hustensäften und Medikamenten. Viele Hausmittel helfen, dem Husten den Kampf anzusagen. Eines davon sind hausgemachte Säfte bzw. Sirupe aus Gemüse. Das klingt zunächst etwas ungewöhnlich, aber dabei handelt es sich nicht um Brokkoli, Rosenkohl oder Auberginen. Hier können Sie sich informieren, wie Sie ganz einfach selber einen kostengünstigen und gesunden Hustensaft herstellen können.

Die Vorteile

Ist der Hustensaft pflanzlich, hat er fast gar keine Nebenwirkungen. Schließlich wissen Sie ganz genau, was in ihm drin ist. Keine versteckten Zusätze, keine kryptischen Inhaltsstoffe. Und sollten Sie allergisch auf eine der Pflanzen reagieren, dann wissen Sie das und können ein anderes Rezept ausprobieren. Sie werden nicht müde, bekommen keine Kopfschmerzen, keine Kreislaufbeschwerden. Übelkeit und Durchfälle treten ebenfalls seltener auf. Außerdem sind einige Hustensäfte fast immer auf der Stelle herstellbar. Ein Vorteil, wenn es zum Beispiel am Wochenende oder an Feiertagen zu plötzlichem Husten kommt. Meistens zum Abend hin, das kennen wir alle. Zwiebeln zum Beispiel hat fast jeder immer im Haus.

Hustensirup aus Zwiebeln

Er gilt mit als bester Hustensaft, den man daheim herstellen kann. Der Hustensirup aus Zwiebeln. Zwiebeln enthalten viele ätherische Öle und sogenannte Sulfide. Das sind entzündungshemmende Inhaltsstoffe, die zusätzlich das Abhusten erleichtern. Und diesen Hustensirup herzustellen, dauert nur ein paar Minuten und ist super einfach. Das geht folgendermaßen:

Nehmen Sie Zwiebeln und Zucker zu gleichen Teilen. Empfohlen wird Kandis oder brauner Zucker. Weißen Zucker haben aber die meisten immer im Haus. Rote Zwiebeln sind sogar noch besser, weil der Sirup am Ende weniger scharf nach Zwiebeln schmeckt. Es geht aber auch Honig, Agavendicksaft oder ein anderes Süßungsmittel. Es dient letztendlich nur dazu, den Geschmack angenehmer zu machen.

Variante 1: Die Zwiebeln werden sehr fein geschnitten und mit dem Zucker so lange mit etwas Wasser geköchelt, bis ein dickflüssiger Brei entsteht. Schließlich muss dieser Brei durch ein Küchentuch gefiltert werden, so dass die Feststoffe darin hängen bleiben. Zurück bleibt der Sirup. Ab damit in den Kühlschrank und nach einiger Zeit ist er einsatzbereit.

Variante 2: Zwiebeln und Zucker werden abwechselnd in ein Schraubglas geschichtet. Nach etwa zwei Stunden hat sich alles so weit verflüssigt, dass der Sud gefiltert und weiter verwendet werden kann. Der Vorteil zur ersten Variante: Wenn Sie Honig benutzen, bleiben dessen wertvolle Inhaltsstoffe erhalten. Beim Kochen würden diese hingegen zerstört werden und übrig bliebe die reine Süße.

Hustensirup aus Salbei und Honig

Salbei gehört zwar nicht zu den elementaren Zutaten unserer Küche, kann aber, wenn Erkältungen im Anmarsch sind, bevorratet werden. Daraus lässt sich ein Hustensaft herstellen, der sowohl entzündungshemmend als auch antibakteriell ist.

Hergestellt wird dieser Sirupe aus frischem Salbei, viel Honig, etwas Rosmarin, Zitrone, Zimt und Gewürznelken.

Sirup aus schwarzem Rettich (Winterrettich)

Der schwarze Rettich ist nicht so populär wie sein weißer Verwandter, hilft aber ebenfalls ausgezeichnet gegen Husten. Er wird ausgehölt, dann kommt unten ein kleines Loch rein, gefüllt wird er mit braunem Zucker. Diesen Rettich stellt man dann auf ein Glas und nach und nach tropf der zähflüssige Sirup hinein. Das dauert ein paar Stunden, ist aber ebenfalls eine hervorragende Alternative zu chemischen Hustensäften aus der Apotheke.

Warum sollte man Gemüse-Hustensirup zu sich nehmen?

Warum kann man nicht einfach einen chemischen Hustensaft nehmen? Wenn der Hustensaft Erwachsene und Kinder massiv beeinträchtigt, liegt die Antwort fast auf der Hand. Schaut man sich mal einen Hustensaft Test an, sieht man, dass verschiedene Studien kein klares Ergebnis zeigen. Chemische aber auch pflanzliche Hustensäfte haben kaum nennenswerte Vorteile gegenüber einfachsten Hausmitteln. Das einzige, was dabei heraussticht, sind die Nebenwirkungen chemischer Präparate. Allerdings können diese Nebenwirkungen auch als geduldete Wirkung akzeptiert werden. Beispielsweise die häufig auftretende Müdigkeit bei manchen chemischen Medikamenten fördert entsprechend den Schlaf. Gerade Kinder, die ja Erkältungen und Husten viel intensiver wahrnehmen als Erwachsene, können davon profitieren. Hinzu kommen noch die schmerzlindernden Inhaltsstoffe mancher Kombinationspräparate. Diese Wirkung ist klar erwiesen.

Warum also einen Sirup beispielsweise aus Zwiebeln überhaupt herstellen?

Damit können Sie schlicht nichts falsch machen. Rezepte gegen Husten haben sich seit Jahrtausenden bewährt. Aber Naturheilverfahren werden heutzutage weniger ernst genommen als noch vor rund einhundert Jahren. Dabei sind diese Rezepte von Generation zu Generation weitergegeben worden und in ihrer Wirkung erprobt.

Hinzu kommt noch ein psychologischer Aspekt: Ein mit Liebe und Sorgfalt zubereiteter Hustensirup drückt ein ganz besonderes Maß an Zuwendung auf. Und gerade davon braucht es bei einem grippalen Infekt besonders viel. Kinder, die im Rahmen Ihrer Erkrankung nur als nervend und wehleidig wahrgenommen und entsprechend behandelt werden, kurieren wesentlich langsamer als jene, die spüren, dass man sich ihrer Nöte ernsthaft widmet. Ein bisschen Placeboeffekt, ein bisschen selbsterfüllende Prophezeiungen. Sowohl in Form von Autosuggestion als auch in Form von nachgewiesenen Wirkungsmechanismen der enthaltenenen Wirkstoffe stellen Hausmittel wie selbstgemachte Sirupe oder Hustensäfte einen wichtigen Pfeiler bei der Behandlung von Husten und anderen Erkältungssymptomen dar.

Autor:

Silke Oster aus Spandau

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