Mehrere Absagen bei der Sportlerehrung
Nur die Spandauer Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften aus dem vergangenen Jahr sowie die Teilnehmer an den Olympischen Spielen 2012 in London waren an diesem Abend eingeladen. Aber gerade unter ihnen scheinen viele derzeit gesundheitlich nicht auf der Höhe zu sein. Etwa Annika Schleu, die als Moderne Fünfkämpferin mit der Mannschaft Weltmeisterin wurde und auch bei Olympia am Start war. Sie sagte wegen Krankheit ab. Ebenfalls indisponiert war Britta Oppelt. Die Ruderin holte in London Silber im Doppelvierer und sollte eigentlich zur Spandauer Sportlerin des Jahres gekürt werden. Als ihr Laudator war Diskus-Olympiasieger Robert Harting eingeladen. Aber auch der fühlte sich nicht und musste auf seine Teilnahme verzichten. Keine Beschwerden hatten die Kanuten Norman Bröckl und Marcus Groß (Platz vier in London) von ihrem Erscheinen abgehalten, aber Termine außerhalb von Spandau.Nicht alle erfolgreichen Spandauer Athleten wurden jedoch von Grippe- oder anderen Viren am Kommen gehindert. Und wer seine Auszeichnung persönlich entgegennahm, stand deshalb umso mehr im Mittelpunkt. Das galt für die Wushu-Weltmeister Ariane Deichsel, Eric Jonischkeit und Asuka Towazzi vom TSV Spandau 1860 ebenso (beim Wushu handelt es sich um chinesische Kampfkünste), wie für Elisabeth Frisch vom VfV Spandau. Die Leichtathletin holte mit der vier mal 100 Meter Staffel die Europameisterschaft in der Altersklasse Ü40.
Vincent Firla (9) von den Wannseeaten ist wiederum der weltbeste Schlauchbootrennfahrer in seiner Jahrgangsstufe. Er gewann im August 2012 bei der WM in Prag. Für einen zweiten Platz im Ruder-Vierer bei den Paralympics in London wurde Katrin Split vom Ruderclub Hevella geehrt. Den gleichen Erfolg bei ihrer Europameisterschaft schafften die Bogenschützen Marianne Prehn und Bernd Bärwalde. Einen dritten Platz bei den europäischen Wettbewerben im Cheerleading gab es sowohl für das Junior- als auch für das Senior-Team von United Cheer Berlin im SC Staaken.
Bezirk in die Welt tragen
Gerade Spandau schmückt sich gerne mit guten Leistungen seiner Athleten. Nur in wenigen Bezirken bekommen sie so einen Rahmen wie hier mit der Sportlerehrung. Warum das so ist, machten Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) und Sportstadtrat Gerhard Hanke (CDU) an diesem Abend noch einmal deutlich. "Ihre Erfolge erringen Sie natürlich in erster Linie für sich", sagte Hanke: "Aber Sie tragen gleichzeitig auch den Namen Spandau in die Welt."
Damit die Sportler aber überhaupt beim Kampf um die vorderen Plätze mitmischen können, braucht es in den Vereinen viele Trainer, Betreuer und Funktionäre, die ihnen schon früh zur Seite stehen. Jeweils vier dieser meist Ehrenamtlichen werden deshalb jedes Jahr ebenfalls ausgezeichnet. Dieses Mal waren das Christian Kunz, der bei der Kanusportvereinigung Havelbrüder mehrere Jugendteams trainiert, Sabine Kliesow, langjährige Betreuerin bei der Berliner Wassersportvereinigung, Karl-Friedrich Lietz, 60 Jahre für den SC Staaken als Fußballschiedsrichter aktiv, und Axel Vogel, Gründer und Leiter des Projekts "Fußball und mehr" bei Blau-Weiß Spandau. Vogels Initiative, die Jugendlichen Nachhilfe und Betriebspraktika vermittelt, wurde, wie berichtet, Ende Januar Zweiter beim bundesweiten Wettbewerb "Sterne des Sports". Dieses Quartett war auch vollzählig erschienen.
Nach den Medaillengewinnern bei internationalen Meisterschaften und den Aktiven bei Olympia werden im September auch noch die Berliner und Deutschen Titelträger aus Spandau besonders geehrt. Das soll im Rahmen eines Sommerfestes im Wassersportheim Gatow passieren.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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