Rote Telefonzelle steht jetzt als Bücherbox im Rathaus

Susanne Helbig, Stadtrat Carsten-Michael-Röding, Sascha Schönheit von der Volksbank und Stadtrat Stephan Machulik (v. l.) schmöckern schon mal. | Foto: Kiefert
  • Susanne Helbig, Stadtrat Carsten-Michael-Röding, Sascha Schönheit von der Volksbank und Stadtrat Stephan Machulik (v. l.) schmöckern schon mal.
  • Foto: Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Spandau. Mehr als zehn Jahre war sie aus der Altstadt verschwunden: Jetzt ist die rote Telefonzelle zurückgekehrt. Restauriert steht sie seit wenigen Tagen als Bücherbox im Rathaus, Carl-Schurz-Straße 2-6.

Es brauchte einen Schwertransporter, um die 750 Kilogramm schwere Telefonzelle aus Dallgow-Döberitz im Havelland nach Spandau zu transportieren. Dort war das guseiserne Prunkstück vom Bauschlossermeister Lutz Hegert aufwendig restauriert worden. Er schliff den alten Lack herunter, schweißte Brüche zusammen, erneuerte die vier Metallplatten mit der königlichen Krone, setze eine neue Tür und 78 neue Fensterscheiben ein. Dann strich er die Telefonzelle wieder mit roter Farbe an, die extra in England bestellt wurde. Seit dem 11. März steht der orginalgetreue Fernsprecher nun im Wartesaal des Bürgeramtes im Rathaus - umfunktioniert zur Bücherbox. Zu finden ist dort ausschließlich englische Literatur, schließlich war die Telefonzelle einst ein Gastgeschenk der Stadt Luton in England. Den Großteil der Bücher spendete die Spandauer Stadtbibliothek. "Wer will, kann sich ein Buch im Tausch gegen ein anderes mitnehmen oder es im Wartesaal lesen", erläuterte Simone Maier, Referentin von Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU).

Die legendäre rote Telefonzelle, von den Spandauern "alte Lady" genannt, stand seit Ende der 1970er-Jahre vor dem Rathaus. Von Vandalen stark beschädigt, wurde sie vor 13 Jahren abgebaut und auf der Zitadelle zwischengelagert. Das Bezirksamt und die Kameradschaft der German Security Unit (GSU), ein Verein, der die ehemaligen Wachpolizisten vertritt, die zwischen 1950 und 1994 die damaligen britischen Militärobjekte in Spandau bewachten, sorgten dann dafür, dass die Telefonzelle restauriert wird. "Schließlich ist sie ein wichtiges geschichtliches Exponat", sagte Susanne Helbig von der GSU. Weltweit gebe es nur noch 700 Stück. Drei davon stehen in Berlin.

Die Kosten von 3000 Euro für die Restauration hat die Berliner Volksbank übernommen.

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 177× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 951× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 611× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.105× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.992× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.