Stände auf dem Földerichplatz stehen zur Disposition

Bei Regenwetter haben es auch die Markthändler vom Michelstadter Weg schwer. | Foto: Christian Schindler
2Bilder
  • Bei Regenwetter haben es auch die Markthändler vom Michelstadter Weg schwer.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Spandau. Die am 1. Oktober in Kraft getretene neue Gebührenordnung des Senats wird die Spandauer Wochenmärkte nicht gefährden. Denn der zuständige Stadtrat Stephan Machulik (SPD) beabsichtigt nicht, die derzeitigen Gebühren zu erhöhen.

In einer Großen Anfrage für die Bezirksverordnetenversammlung vom 30. Oktober hatte sich die CDU-Fraktion erkundigt, ob "das Bezirksamt die Wochenmärkte aussterben lassen wolle". Hintergrund ist der Rahmen für eine neue Marktgebührenverordnung von Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU), an der Spandau federführend mitgewirkt hatte. Dabei liefert der Senat den Rahmen, innerhalb dessen jeder Bezirk eigenverantwortlich entscheidet. "Dieser Rahmen musste neu definiert werden, nachdem sich der Landesrechnungshof am bestehenden, aus dem Jahr 2000 stammenden alten Rahmen gestoßen hatte", so Machulik. Mit dem neuen Rahmen wären in der Tat Gebührenerhöhungen möglich, was der Stadtrat für Spandau in absehbarer Zeit aber ausschließt: "Wir werden diese Spielräume nicht nutzen, weil wir mit Umstrukturierungen in der Verwaltung in den vergangenen zwei Jahren für Effizienzsteigerungen gesorgt haben." Gleichwohl sieht Machulik die städtischen Wochenmärkte im Umbruch, und das nicht nur in der Zitadellenstadt.

Außer in Spandau werden laut Senatsverwaltung für Wirtschaft nur noch in Charlottenburg-Wilmersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg städtische Märkte betrieben. "Die Spandauer Märkte haben in den vergangenen 20 Jahren bis zu 50 Prozent ihres Umsatzes eingebüßt, die Kiezmärkte am Quellweg, auf der Westerwaldstraße und an der Flankenschanze sind verschwunden", zieht Machulik eine nüchterne Bilanz. Im Januar kommenden Jahres will er in Kiezveranstaltungen mit den Spandauern die Zukunft der Märkte diskutieren, bevor im März Orte und Zeiten neu festgesetzt werden.

Zukunft haben seiner Ansicht nach die Märkte auf dem Rathausvorplatz, am Michelstadter Weg sowie am Burscheider Weg. In der Wilhelmstadt stehen die Märkte an der Brüderstraße und auf dem Földerichplatz zur Disposition. Wenn im März kommenden Jahres neue Marktzeiten und Plätze festgesetzt werden, wird vermutlich der Markt an der Brüderstraße nicht mehr dabei sein. Der erst im vergangenen Jahr auf dem neu hergerichteten Földerichplatz gestartete Markt könnte dieses Schicksal teilen, falls sich nicht noch Händler aus Brandenburg finden, die ihn ausreichend bestücken.

Die Spandauer Händler haben nach Angaben des Stadtrats vor allem Interesse am Markt vor dem Rathaus signalisiert und dort einen dritten Markttag zusätzlich zu Mittwoch und Sonnabend gefordert. Stephan Machulik hält diesen Vorschlag für bedenkenswert, auch wenn er dabei Interessenkonflikte sieht: "Hier könnten die Händler in der Fußgängerzone und die vom Land- und Bauernmarkt auf dem Marktplatz der Altstadt eine Konkurrenz sehen."

Christian Schindler / CS
Bei Regenwetter haben es auch die Markthändler vom Michelstadter Weg schwer. | Foto: Christian Schindler
Birgit Gorowski-Öztürk verkauft schon in dritter Generation auf dem Markt am Michelstadter Weg. | Foto: Christian Schindler
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 220× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 406× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.377× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.201× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.