Angebote für Senioren werden rar: Studie prüft Ortstausch von Seniorenklub und Kulturhaus
Spandau altert und die Angebote für Senioren werden rar. Der Bezirk will und muss reagieren. Denn Versorgungslücken gibt es heute schon.
Rund 52.800 Spandauer und damit 22 Prozent der Einwohner sind im Rentenalter. In zwölf Jahren wird sich die Zahl auf mindestens 27 Prozent erhöht haben. Der Bezirk muss reagieren, will er seine Senioren nicht abhängen. Denn die drei Seniorenklubs und sechs Seniorentreffs sind bereits heute übernachgefragt. Versorgungslücken in Kladow, Siemensstadt, Haselhorst oder Staaken machen die Situation nicht besser. „Wir brauchen mehr Angebote für Senioren, keine Frage. Aber in Spandau sind die Flächen für Neubauten rar“, sagte Sozialstadtrat Gerhard Hanke (CDU) kürzlich im Sozialausschuss. Drei Standorte für neue Seniorenklubs bräuchte es aber mindestens.
Parallel wird im Sozialamt geprüft, wo man vorhandene Kapazitäten ausbauen kann, in der Jugendfreizeiteinrichtung Parnemannweg zum Beispiel. Oder das Bezirksamt mietet leere Räume an wie das frühere Waschhaus im Falkenhagener Feld.
Auch Seniorenklubs altern
Für den in die Jahre gekommenen Seniorenklub Lindenufer untersucht gerade eine Machbarkeitsstudie, ob der Klub mit dem größeren Kulturhaus in der Mauerstraße gleich gegenüber die Örtlichkeit tauschen kann. Entstanden ist diese Idee, als im Sozialamt darüber diskutiert wurde, den Seniorenklub zu erweitern oder anderswo neu zu bauen. Denn für das Klubhaus gibt es Geld aus dem Förderprogramm Stadtumbau West. Allerdings fließen die Mittel nur, wenn aus- oder umgebaut wird, nicht aber für einen kompletten Neubau, wie Sozialamtsleiter Thomas Fischer informierte. Passieren muss aber etwas, darüber waren sich alle einig. „Der Seniorenklub hat seine biologische Altersgrenze längst überschritten“, so Fischer.
Frühstens Ende April soll die Machbarkeitsstudie vorliegen. Sollte der Ortstausch nach Expertenmeinung machbar sein, wird der Seniorenklub am Lindenufer aber noch saniert und erweitert, bevor das Kulturhaus samt Kino und Theaterbühne einzieht. Einen Namen für das neue Haus gibt es schon jetzt: „Havelphilharmonie“.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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