Wenn der Alltag zum Stresstest wird: Projekt Känguru sucht Familienhelfer
Spandau. Das Projekt Känguru der Diakonie braucht dringend ehrenamtliche Familienhelferinnen. Sie helfen jungen Eltern ins Abenteuer Familie.
Nach der Geburt fühlen sich viele Eltern überfordert. Das Baby schreit. Mama und Papa wissen nicht immer warum. Der Schlaf kommt zu kurz, ältere Geschwister fühlen sich vernachlässigt, Haushalt und Einkauf bleiben liegen. Und stetig steht die Frage im Raum: Machen wir alles richtig? Jetzt wäre es schön, jemanden zu haben, der Erste Hilfe im Alltag leistet. Genau deshalb hat das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz das Projekt „Känguru“ ins Leben gerufen. Seit 2009 gibt es diese aufsuchende Nachbarschaftshilfe für Familien und/oder Alleinerziehende mit mindestens einem Kind im ersten Lebensjahr schon im Bezirk. Kooperationspartner sind das Evangelische Waldkrankenhaus und das Evangelische Johannesstift Berlin. Dazu gehört ein Stamm freiwilliger Familienhelferinnen. Doch weil die Zahl der Familien steigt die Hilfe brauchen, werden jetzt dringend neue Helferinnen gesucht.
Was aber genau tun diese Frauen? „Es geht darum, Familien im häuslichen Umfeld zu unterstützen. Viele Eltern wünschen sich jemanden, dem sie für einige Zeit ihr Kind anvertrauen können, um sich selbst eine Auszeit nehmen zu können“, erklärt Regionalkoordinatorin Bettina Teubert. Die Ehrenamtlichen sind dabei einmal pro Woche drei bis vier Stunden im Einsatz. Sie betreuen den Säugling, während die Mutter Termine erledigen kann. Oder sie spielen mit älteren Geschwistern. Daneben haben sie ein offenes Ohr für die Sorgen der jungen Mütter und unterstützen dort, wo sie gebraucht werden. „Zu ihren Aufgaben gehören aber nicht das Reinigen der Wohnung, Wäschewaschen, Einkaufen oder Fahrdienste“, schränkt Teubert ein. Auch Einsätze am Wochenende oder am Abend sind ausgeschlossen.
Idealerweise sollten die Ehrenamtlichen selbst Mütter sein und Freude an Kindern haben. Sie sollten bereit sein, sich fortzubilden, empathisch und offen für neue Erfahrungen sein. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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