Senat prüft Testbetrieb auf Linie M32
Comeback der Oberleitungsbusse

Der erste O-Bus könnte in Spandau in den Testbetrieb gehen. Laut einer Machbarkeitsstudie wäre die Linie M32 besonders geeignet.

Die Machbarkeitsstudie hatte untersucht, ob sich ein Bus-Teilnetz in Spandau für den Streckenlader-Betrieb eignet. Wo also Elektrobusse fahren, die unterwegs auf geeigneten Teilabschnitten per Oberleitung nachgeladen werden können. Laut Studie bietet sich für einen solchen Hybrid-O-Bus die Linie M32 vom Rathaus Spandau über den Brunsbütteler Damm bis zur Stadtgrenze besonders an. Konkret könnte dort ein elektrischer Doppelgelenkbus getestet werden. Das teilte die Senatsverkehrsverwaltung der Spandauer SPD-Abgeordneten Bettina Domer auf eine schriftliche Anfrage mit.

Die Linie M32 hat demnach viele Vorteile: hohes Fahrgastaufkommen, dichte Taktfolge, geringe Entfernung zum BVG-Betriebshof. Entlang der Linie gibt es zudem keine konkurrierenden Trampläne, und sie eignet sich gut für Streckenladung, weil sie als Stammstrecke von mehreren Buslinien befahren wird. Weshalb die Installation der Ladeinfrastruktur dort laut Studie besonders effizient ist. „Die Ergebnisse der Untersuchung sind eindeutig. Der Bus wäre umweltfreundlicher und effektiver, da er wegen seiner Größe mehr Fahrgäste auf der vielgenutzten Strecke mitnehmen könnte“, so Bettina Domer.

Ein Bus soll 1,3 Millionen Euro kosten

Bis es soweit ist, wird es aber noch dauern. Vorher müssen die Fahrleitungsinfrastruktur installiert, die 17 Haltestellen pro Seite auf der Strecke verlängert, der Betriebshof angepasst und die Busse angeschafft werden. Ob der Bund dafür das Geld gibt, ist noch offen. Laut Studie kostet ein Streckenlader-Doppelgelenkbus etwa 1,3 Millionen Euro. Im Berliner Nahverkehrsplan 2019 bis 2023 sind die Oberleitungsbusse etwa für die Hälfte des Streckennetzes vorgesehen und zwar als Mischform. Der Strom kommt aus der Oberleitung, abwechselnd können die Busse auf Batterie fahren. Aufgeladen wird der Akku immer dann, wenn der Bus mit der Leitung verbunden ist.

Außerdem will der Senat prüfen lassen, ob die Verlängerung der U7 vom Rathaus Spandau bis zur Heerstraße mit Stationen an der Seeburger Straße und in Wilhelmstadt technisch machbar und wirtschaftlich ist.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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