Unsichere Straßen: Drei Schulen ziehen Lotsen ab
Spandau. Immer wieder gefährden Autofahrer Kinder auf dem Schulweg. Drei Schulen haben ihre Schülerlotsen deshalb abgezogen. Elternkurzzeitparkplätze und weitere Maßnahmen sollen Wege sicherer machen.
Rücksichtslose Autofahrer sorgen vor Schulen für Stau, Stress und Gefahr. Oft sind es die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zum Unterricht bringen. Drei Schulen im Bezirk haben ihre Schülerlotsen schon abgezogen. Eine „besondere Gefährdungslage“ vor Spandauer Schulen gebe es nach Rücksprache mit der Polizei aber nicht, informierte Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) kürzlich in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Dort war die Verkehrssicherheit vor den Schulen ein Thema.
"Jeder Schule muss einzeln betrachtet werden"
Der CDU-Fraktion war diese Aussage zu kurz. „Es ist doch aber bekannt, dass mehrere Schulen gefährliche Verkehrssituationen anprangern“, hakte Thorsten Schatz in seiner mündlichen Anfrage nach. Man wisse lediglich von Einzelfällen, antwortete Kleebank. „Es gibt aber durchaus Veränderungsbedarfe. Nur muss jede Schule dabei einzeln betrachtet werden.“ Denn es sei ein Unterschied, ob eine Schule an einer Hauptstraße oder einer Nebenstraße liege, ob es dort Tempo 30 oder eine verkehrsberuhigte Zone gebe.
Die Namen der drei Schulen, die ihre Lotsen abgezogen haben, nannte der Bürgermeister öffentlich nicht. Dazu gehört aber wie berichtet die Grundschule an der Pulvermühle in Haselhorst.
„Die Verkehrssituation vor den Schulen überprüft die bezirkliche Straßenverkehrsbehörde seit Jahren kontinuierlich“, versicherte Stephan Machulik (SPD), der als Ordnungsstadtrat auch für die Straßenverkehrsbehörde zuständig ist. Anordnungen, die die Sichtbeziehungen, die Parkordnung und den Verkehrsfluss verbessern, seien an allen Schulstandorten vorgenommen worden. „Darüber hinaus hat das Straßenamt bereits eine Vielzahl der angeordneten baulichen Maßnahmen umgesetzt.“ Dazu zählen beispielsweise Drängelgitter und eine Gehwegvorstreckung vor der Mary-Poppins-Grundschule. An der Zeppelin-Grundschule wurden unter anderem das Fahrverbot ausgeweitet und der Schulhof abgesperrt, die Schule am Gartenfeld bekam eine Verkehrsinsel und die Klosterfeld-Grundschule eine Ampel. Weitere Maßnahmen wie Parkverbote, Zebrastreifen oder Querungshilfen sind geplant. Außerdem soll es vor vier Grundschulen „Kiss and go“-Parkplätze geben, darunter an der Pulvermühle und an der Linden-Grundschule.
Stadtrat wartet auf die Rückmeldungen der Schulen
Mehr dieser Elternhaltestellen, die mindestens 250 Meter von der Schule entfernt liegen, hat auch die Grünen-Fraktion in der BVV gefordert. Der Antrag wurde aber erst mal zur Beratung in den Ausschuss für Bürgerdienste überwiesen. Dort will Stadtrat Machulik dann auch über die Rückmeldungen der Schulen berichten, die er im Oktober 2016 mit der Bitte angeschrieben hatte, mögliche Verkehrsprobleme und Verbesserungswünsche zu melden. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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