Klinische Studie untersucht weltweit neues Medikament
Das neuartige Medikament erhielten die ersten Lungenkrebs-Patientin Mitte Oktober im Vivantes Klinikum. Dessen onkologische Klinik nimmt als einzige in Berlin an einer weltweiten klinischen Studie teil, bei der die Medikamentenwirksamkeit in einer der letzten Phasen vor der Zulassung nachgewiesen werden soll.
Das Medikament gehört zur Gruppe der sogenannten "Immun-Checkpoint-Hemmer". Das Immunsystem kann Krankheiten normalerweise selbst bekämpfen. Krebszellen können die körpereigenen Immunabwehrzellen jedoch hemmen. Nun wird auch in der Havelstadt ein Medikament getestet, das diese Hemmung gezielt aufheben kann. "Dadurch wird es Abwehrzellen des körpereigenen Immunsystems erleichtert, Krebszellen zu bekämpfen", sagt Professor Dr. Späth-Schwalbe, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Vivantes Klinikum Spandau. Im günstigsten Fall könne dies Patienten eine Chemotherapie ersparen.
In den USA wurde kürzlich ein solches Medikament für die Behandlung des "Schwarzen Hautkrebses" zugelassen. Für verschiedene Krebsarten wie Lungenkrebs gibt es bereits ermutigende Ergebnisse. Experten erwarten, dass diese "Immun-Checkpoint-Hemmer" die medikamentöse Tumortherapie in Zukunft wesentlich bereichern.
Eine klinische Studie ist eine der letzten Stufen eines langen und sorgfältigen Forschungsprozesses. "Studien werden mit Patienten durchgeführt, um herauszufinden, ob neue vielversprechende Medikamente oder Techniken zur Prävention, Diagnostik oder Behandlung sicher und effektiv sind", erläutert Professor Dr. Alfred Holzgreve, Direktor für Klinische Forschung und Akademische Lehre bei Vivantes. Der Klinikkonzern starte pro Jahr 120 bis 130 neue Klinische Studien in allen Fachgebieten und trage damit dazu bei, den Patienten innovative Medikamente zugänglich zu machen.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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