Nager finden an vielen Stellen im Bezirk Nahrung
Müll verursacht Rattenprobleme
Die Artikel über das Ehepaar Frößl und ihren Kampf gegen Ratten sind auf große Resonanz gestoßen. Immer wieder betonten Leser, dass es das Problem auch an anderen Stellen gebe.
Exemplarisch dafür war die Nachricht von einem Mann, der hier Peter K. genannt werden möchte. Er ist nach eigenen Angaben seit mehr als 30 Jahren Anwohner im Bereich um die Spandauer Straße. Schon seine Tochter und seine Enkeltochter wären Schülerinnen der Brandwerder-Grundschule gewesen, schrieb er. Und so lange gebe es im Umfeld der Schule das Rattenproblem.
Den Schulparkplatz hatten auch die Frößls als ein Herd der Nagerpopulation ausgemacht. Das Schulamt hat das Gelände inzwischen aufräumen und die vorher defekte Zugangsschranke erneuern lassen. Das Schulamt betont jedoch, dass kein vermehrtes Rattenaufkommen festgestellt worden sei
Das betroffene Ehepaar hat dagegen bereits im August auf den vielen Unrat verwiesen, der sich auf dem Parkplatz sammle und die Tiere anziehe. Peter K. beschreibt die Situation ähnlich: "Die vielen ungeliebten Pausenbrote und Snackreste, die die Kinder in den Büschen und auf der Straße verteilen, sind seit Jahrzehnten die Lebensgrundlage mancher Rattengeneration." Und dieser Zustand habe sich nicht gebessert.
Er glaube aber im Gegensatz zum Ehepaar Frößl nicht, dass die großzügige Fütterung von Vögeln durch einen tierfreundlichen Nachbarn den Ratten Nahrung bietet. Von den "paar übrig gebliebenen Sonnenblumenkernen" würden die aber nicht wirklich satt werden, sagt Peter K..
Das Problem sei weitaus größer zu fassen. Es habe seine Ursache in der Vermüllung vieler Flächen in diesem Gebiet verursacht durch das Verhalten "unsozialer Mitmenschen". Dies hat er mit vielen Fotos dokumentiert. Die dunklen Ecken unter der Brücke vom Winterhuder Weg in Richtung Gartenstadt seien in manchen Nächten Partyzone und ganzjährig auch immer öfter ein Drogenumschlagplatz. Dort und in der Umgebung würden sich Reste von Dönern, Burgern, Pommes oder Schokoriegeln finden. Außerdem "benutzte Präservative, Drogenverpackungen, Erbrochenes, Exkremente sowie illegaler Müll und Schrott sowie Tüten gewissenloser Hundebesitzer". Entsprechend oft habe er in dem dichten Buschwerk an der Schallschutzwand nicht nur Mäuse, Füchse, Wildschweine oder Wachbären, sondern auch Ratten gesehen. Von diesem Areal bis zur Spandauer Straße wäre es für die "nur ein Katzensprung".
Auf die Lage mache er regelmäßig das Ordnungsamt aufmerksam, erklärte Peter K.. Etwa ein Mal in der Woche beseitige er aber den schlimmsten Dreck, "da ich den Zustand sonst unerträglich finde."
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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