Rattenplage und Behördenpingpong
Ungepflegter Parkplatz am Brandwerder sorgt für Ärger
Im Gespräch hat der Mann noch einmal die Ansprechpartner und Telefonnummern verschiedener Abteilungen aus der Spandauer Verwaltung aufgelistet und geschickt. Alle, die er bereits mit seinem Problem konfrontiert hat.
Der Mann wohnt in der Spandauer Straße. Er hat ein massives Problem mit Ratten auf seinem Grundstück. Eine Ursache dafür ist anscheinend ein Nachbar, der regelmäßig die Vögel füttert. Dessen vermeintliche Tierliebe und die Folgen sind inzwischen im Visier des Gesundheitsamts. Denn die Reste der Mahlzeiten ziehen die Nager an.
Das Gesundheitsamt habe zuletzt am 6. August bei dem Vogelfreund eine weitere Begehung gemacht, berichtete der Mann. Wogegen natürlich nichts einzuwenden sei. Allerdings und hier beginnt sein Ärger, legten weder die Gesundheitsbehörden, noch andere Dienststellen ähnliche Aktivitäten bei einem zweiten vermuteten Herd für die Rattenplage an den Tag. Den macht der Anwohner auf dem Parkplatz vor der Grundschule am Brandwerder aus. Er sei schon lange zur Müllhalde verkommen, klagt er. Abfall aller Art werde dort abgelagert, in Schulzeiten auch manchmal übrig gebliebene Pausenbrote. Am Eingang der Stellfläche gebe es zwar eine Schranke. Aber die sei ständig offen.
Der Parkplatz in diesem Zustand sei natürlich ein optimaler Nährboden für eine vermehrte Rattenpopulation, resümiert der Mann. Die Folgen wären auf seinem Grundstück ersichtlich. Aber er denke auch an die Schulkinder und deren mögliche, auch gesundheitliche Gefährdung.
Darauf hat er zunächst das Gesundheitsamt hingewiesen. Anders als bei dem Nachbarn fand sich das aber in diesem Fall nicht federführend zuständig. Das sei eher eine Sache für das Ordnungsamt. Das Ordnungsamt verortete das Parkplatzproblem ebenfalls nicht in seinem Bereich. Vielmehr wäre hier wahrscheinlich das Schulamt verantwortlich. Oder das Grünflächenamt. Auch die Polizei hat der Leser über die Rattenplage informiert. Die sah wiederum das Ordnungsamt in der Pflicht.
Ein Behördenpingpong, bei dem der Mann nicht wirklich weiter kam und sich an das Spandauer Volksblatt wandte. Die Rattenplage, fand er, müsse behoben werden. Das wäre nicht nur sein Anliegen, sondern sicher auch im Interesse vieler weiterer Menschen. Mittlerweile kam Bewegung in die Sache. Auch die Verantwortlichkeit hat sich geklärt. Der erste Anruf ging in Richtung Grünflächenamt. Alles deute darauf hin, dass der Parkplatz zu den Liegenschaften des Schulamts gehöre, kam als Replik. Ein erneutes Pingpong? Nein, beim Schulamt gab es einen Treffer.
Ja, die Fläche wäre Teil des Schulgeländes, wurde vom Schulamt übermittelt. Dort sei die Zugangsschranke defekt und lasse sich nicht mehr schließen. Deshalb würden nicht nur viele Autos abgestellt, sondern auch manches hinterlassen, was dort nicht hingehöre. Die Schranke soll aber jetzt repariert werden. Wenn das erledigt sei, werde der Schulhausmeister dort richtig aufzuräumen, eventuell mit Hilfe eines Kammerjägers, wenn sich dort Rattennnester finden.
In der Antwort wurde zumindest der Eindruck vermittelt, als wäre die Situation auf dem Parkplatz erst jetzt bekannt geworden und hätte nicht bereits zu Kritik eines Anwohners geführt. Immerhin ist nun klar, wer sich darum kümmern muss und was passieren soll. Wenn auch mit Verspätung.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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