Ein Geschenk des Architekten an der Limonenstraße
Alexander Baerwald schuf ein Mini-Idyll

Die Sitznische in der Limonenstraße 15 gehört zum Wohnaus Baerwalds, das bereits 1953 abgerissen wurde. | Foto: Ulrike Martn
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  • Die Sitznische in der Limonenstraße 15 gehört zum Wohnaus Baerwalds, das bereits 1953 abgerissen wurde.
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Schöne Häuser und zahlreiche Bäume prägen die Limonenstraße. Wer sie entlang läuft, kann ein bauliches Kleinod entdecken.

Vor der Nummer 15 steht eine Mauer aus roten Steinen mit eingelassener Nische. Deren Mittelpunkt ist ein Brunnen, der nicht mehr in Betrieb ist, links und rechts flankiert von zwei Sitzbänken – ein Plätzchen mit einem leicht verwahrlosten Charme. Architekt dieses Mini-Idylls war Alexander Baerwald (1877 bis 1930). Das kleine Ensemble war ein Geschenk des jüdischen Architekten an die Spaziergänger. Das dazugehörige Landhaus, in dem Baerwald wohnte, wurde bereits 1953 abgerissen.

Der Architekt wuchs in einer assimilierten jüdischen Kaufmannsfamilie in Berlin auf. Er studierte an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Neben seiner Tätigkeit in der preußischen Bauverwaltung übernahm er Projekte im damaligen Palästina. 1909 erhielt er den Auftrag vom Hilfsverein der deutschen Juden für ein „Technikum“, das spätere Technicon in Haifa. Es gilt als sein Hauptwerk und wurde zunächst als Militärhospital, ab 1925 dann als 1925 Hochschule. In diesem Jahr übersiedelte Baerwald mit seiner Frau auch in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina. Das Paar wurde in Haifa ansässig.

Bezirksgrenzen geändert

Die Limonenstraße wurde am 6. Oktober 1908 nach der Zitrusfrucht benannt, vorher hieß sie Straße 3b. Ursprünglich verlief sie vom Asternplatz in Lichterfelde bis zur Malvenstraße in Dahlem. Weiter in nördlicher Richtung schloss sich ab der Malvenstraße die Takustraße bis zur Königin-Luise-Straße an. Am 6. Juli 1927 wurde dann der Abschnitt der Takustraße zwischen Altensteinstraße und Malvenstraße zur Limonenstraße. Durch die Änderung der Bezirksgrenzen gehören heute nur noch die Hausnummern 16 und 16a zu Dahlem, alle übrigen zu Lichterfelde. In der Nummer 16 wohnte der Bauunternehmer Adolf Sommerfeld (1886 bis 1964), der gemeinsam mit Bruno Taut, Walter Gropius und weiteren Architekten die Waldsiedlung Onkel Toms Hütte errichtete.

Insgesamt ist die Limonenstraße 210 Meter lang, 60 Meter liegen im Ortsteil Dahlem.

Die Sitznische in der Limonenstraße 15 gehört zum Wohnaus Baerwalds, das bereits 1953 abgerissen wurde. | Foto: Ulrike Martn
Als sie errichtet wurde, gehörte die Sitznische an der Limonenstraße 15 zum Ortsteil Dahlem. Heute befindet sich die Adresse auf dem Gebiet von Lichterfelde.   | Foto: Ulrike Martin
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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