"Füreinander nah“ sein
Mittelhof eröffnet neues Büro für soziale Kontakte in der Nachbarschaft

Nina Karbe (rechts) und Nora Buncsak vermitteln ehrenamtliche Hilfe an Menschen mit Unterstützungsbedarf.  | Foto: Ulrike Martin
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„Sie wünschen sich Unterstützung? Wir vermitteln nachbarschaftliche Hilfe“ und „Sie wollen sich engagieren? Unterstützen Sie Menschen in Ihrer Nachbarschaft“ ist auf den bedruckten Folien hinter den Fensterscheiben der Berlinickestraße 9 zu lesen. Damit sind die beiden Schwerpunkte kurz und bündig erklärt, ebenso das Motto der Nachbarschaftshilfe: „füreinander nah“.

„Seit die Folien hängen, sind schon einige Neugierige in den Laden gekommen, einfach um zu fragen, was es damit auf sich hat“, berichtet Nina Karbe vom Nachbarschaftsladen des Mittelhof e.V. Bei schönem Wetter steht die Tür offen und lädt zum Eintreten ein. Diese Strategie hat schon erste Erfolge gebracht, denn einige Ehrenamtliche gibt es bereits. „Es sind zum Beispiel Rentner dabei, die sich noch fit genug fühlen und explizit etwas für die Nachbarschaft im Kiez tun wollen“, erläutert ihre Kollegin Nora Buncsak.

Einfach mal Gesellschaft leisten

"Diese Hilfe kann darin bestehen, jemanden bei Spaziergängen, zum Arzt oder beim Einkaufen zu begleiten, vielleicht beim Gardinen waschen zu helfen oder auch beratend im Geschäft zur Seite zu stehen, wenn ein neuer Kühlschrank angeschafft werden soll", erklärt Karbe. Manchmal geht es auch nur darum, älteren, allein stehenden Menschen Gesellschaft zu leisten. Immerhin ist Steglitz-Zehlendorf der Berliner Bezirk, in dem die meisten Senioren wohnen. Zu den potenziellen „Kunden“ des Ladens gehört aber nicht nur die ältere Generation, genauso willkommen sind Alleinerziehende oder pflegende Angehörige.

Einmal im Monat gibt es Infoveranstaltungen für alle Interessierten. „Wir schätzen ein, wer zueinander passen könnte. Anschließend können sich diese Paare dann im Laden kennen lernen“, berichtet Buncsak. Wer sich als Helfer engagieren möchte, muss lediglich eine zweistündige Schulung absolvieren, in der es um Rechte und Pflichten geht. Die Freiwilligen erfahren zum Beispiel auch, dass sie eine Ehrenamtspauschale in Höhe von fünf Euro pro Stunde erhalten.

Im besten Fall läuft es gut zwischen Helfer und Hilfebedürftigem. „Wenn nicht, sind wir da, die Betroffenen können sich bei uns melden, sie sollten nicht zögern“, sagt Karbe. Nicht verpflichtend, aber ein weiteres Angebot: „Wir organisieren Treffen für die Ehrenamtlichen, sie können hier ihre Erfahrungen austauschen.“

Kleine soziale Netzwerke

Nina Karbe und Nora Buncsak glauben, dass die Angebote im Nachbarschaftsladen gut angenommen werden. Der Bedarf sei da, das sei bereits bei ähnlichen Projekten im Mittelhof festgestellt worden. Schön wäre, wenn sich kleine soziale Netzwerke entwickeln könnten, sagen die beiden.

Finanziert wird die Einrichtung mit rund 450 000 Euro von der Skala-Initiative, die bundesweit rund 100 soziale Projekte fördert.

Die nächste Infoveranstaltung ist am Donnerstag, 1. August, um 17 Uhr. Die Adresse: Nachbarschaftsladen, Berlinickestraße 9. Geöffnet ist montags und mittwochs von 10 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 15 bis 18 Uhr. Auskünfte gibt es auch unter der Telefonnummer 27 97 97 27, per E-Mail an nachbarschaftshilfe@mittelhof.org und im Netz unter www.mittelhof.org.

Nina Karbe (rechts) und Nora Buncsak vermitteln ehrenamtliche Hilfe an Menschen mit Unterstützungsbedarf.  | Foto: Ulrike Martin
Nora Buncsak und Nina Karbe vermitteln ehrenamtliche Hilfe an Menschen mit Unterstützungsbedarf.   | Foto: Ulrike Martin
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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