Umbau seit Jahren in der Warteschleife
Blinden-Museum in Gefahr: Baugenehmigung läuft April 2019 aus

Das Deutsche Blindenmuseum in der Rothenburger Straße ist das älteste Museum im Bezirk. Das Gebäude muss dringend barrierefrei umgebaut werden.

Gelder der Deutsche Klassenlotterie in Höhe von 370 000 Euro stehen schon seit Oktober 2014 zum Abruf bereit. Dennoch kann die Maßnahme nicht realisiert werden. Eine geforderte Nutzungsvereinbarung zwischen dem Bezirksamt als Eigentümer der Immobilie und dem Förderverein des Deutschen Blindenmuseums ist immer noch nicht zustande gekommen.

„Wir haben den Eindruck, dass das Bezirksamt den barrierefreien Umbau des Blindenmuseums verhindern will“ , sagt Jürgen Lubnau, Vorsitzender des Fördervereins. Immerhin laufen seit über zwei Jahren Gespräche.

Die Stiftung Deutsche Klassenlotterie besteht auf einer Nutzungsvereinbarung über 25 Jahre zwischen Bezirksamt und Förderverein. Sonst gibt es das Geld nicht.

Im Juni 2016 erteilte das Bezirkamt bereits die Baugenehmigung. Seit dem wird über die geforderte Nutzungsvereinbarung verhandelt. Mehrmals, so Jürgen Lubnau, sei die Überarbeitung des Entwurfs vertagt worden. Am 19. November wurde dem Verein die sechste Version geschickt.

Die neuen Auflagen bezeichnet Lubnau als unzumutbar. „Unter anderem wird gefordert, dass die Öffnungszeiten erheblich erweitert werden. Doch das können wir nicht leisten. Wir sind alle ehrenamtlich tätig.“ Die meisten Besucher kämen ohnehin zu den Führungen. 116 Führungen waren es im vergangenen Jahr. „Wenn für unsere Ehrenamtlichen nun noch weitere Öffnungszeiten anfallen, müssten wir die Anzahl der Führungen reduzieren. Das wäre schade.“

Inzwischen drängt die Zeit. Im April 2019 erlischt die bereits erteilte Baugenehmigung. Daher schlägt der Vorstand des Fördervereins nun Alarm.

Im Bezirksamt hält man sich bedeckt. Auf eine Anfrage der Berliner Woche bestätigt Sozialtadtrat Frank Mückisch (CDU) lediglich, dass es derzeit Gespräche zwischen dem Bezirksamt und dem Förderverein über die Raumnutzung gebe. Dabei seien üblicherweise auch „Details der angestrebten Vertragsbeziehungen“ zu klären. So manche Frage benötige mehr Zeit zur Klärung. Angestrebt sei aber, schnellstmöglich zum Vertragsabschluss zu gelangen.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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