Fotos zur deutschen Kolonialzeit:
Ausstellung portraitiert in Bildern das Schicksal der Familie Zenker in Kamerun

Die alte Aufnahme (Datum unbekannt) zeigt die Familie Zenker in Kamerun.  | Foto: Foto: Jonas Feige / Yana Wernicke, Archiv
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  • Die alte Aufnahme (Datum unbekannt) zeigt die Familie Zenker in Kamerun.
  • Foto: Foto: Jonas Feige / Yana Wernicke, Archiv
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Das Foto-Projekt Yana Wernicke und Jonas Feige beschäftigt sich mit den Nachwirkungen der deutschen Kolonialzeit. Am Beispiel des deutschen Kolonialbeamten Georg August Zenker dokumentieren die beiden Fotografen in einer Ausstellung im Botanischen Museum das Leben in der deutschen Kolonie Kamerun.

Für ihr Projekt reisten Yana Wernicke und Jonas Feige mehrfach in die heute Republik Kamerun, um die Nachfahren Zenkers zu portraitieren. Mit ihren Fotos erzählen die beiden die Geschichte der Familie, die heute vor der Herausforderung steht, ihre kamerunische mit ihrer deutschen Identität in Einklang zu bringen.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert beginnt die Geschichte. Der Botaniker, Kolonialbeamte und Sammler Georg August Zenker (1855-1922) lebte in der deutschen Kolonie Kamerun. Von hier aus schickte er zahllose ethnologische, zoologische und botanische Gegenstände an das Berliner Völkerkundemuseum, das Naturkundemuseum und auch an das Botanische Museum. Unter den Exponaten befinden sich tausende von Herbarbelegen, die zum großen Teil heute noch im Berliner Botanischen Museum aufbewahrt werden. Zenker kehrte nie nach Deutschland zurück. Er gründete eine Familie in Kamerun und lebte dort bis zu seinem Tod.

Seine Nachfahren, die von Wernicke und Feige für ihr Projekt portraitiert wurden, leben noch immer in seinem Haus, das sich im abgeschiedenen Bipindi mitten im Urwald befindet. Mit ihren Bildern wollen die Fotografen auf die noch immer spürbaren Nachwirkungen des deutschen Kolonialismus aufmerksam machen. Die Ausstellung macht auch deutlich, welche Widersprüche und Spannungen im Umgang mit dem kolonialen Erbe entstehen können.

Die Fotografen Yana Wernicke und Jonas Feige leben in Berlin. Beide haben an der renommierten Ostkreuzschule für Fotografie bei Werner und Ute Mahler studiert und verbinden in ihrer Arbeit künstlerische und dokumentarische Ansätze. Ihre Fotografien wurden bereits international ausgestellt und ausgezeichnet.

Zur Ausstellung ist die Publikation „Bipindi – Berlin. Ein wissenschaftshistorischer und künstlerischer Beitrag zur Kolonialgeschichte des Sammelns“ erschienen. Sie enthält eine Auswahl der ausgestellten Fotografien sowie ein Portrait von Georg August Zenker.

Die Ausstellung im Botanischen Museum, Königin-Luise-Straße 6-8, ist bis zum 6. Januar 2019 zu sehen. Geöffnet ist täglich von 9 bis 19 Uhr, der Museumseintritt kostet 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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