Privattheater schrittweise öffnen
Schlosspark Theater-Intendant Dieter Hallervorden schreibt offenen Brief

Dieter Hallervorden macht sich über die Zukunft der Privattheater Gedanken.  | Foto: Hannes Caspar
  • Dieter Hallervorden macht sich über die Zukunft der Privattheater Gedanken.
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Die Theater sind seit Wochen geschlossen. Nicht nur für die Häuser erleiden große wirtschaftliche Einbußen. Auch die Schauspieler können nicht arbeiten. In dieser prekären Situation richtet sich Dieter Hallervorden mit einem offenen Brief an die Staatsministerin Monika Grütters (CDU) und den Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke).

In seiner Funktion als Intendant des Schlosspark Theaters macht Hallervorden Vorschläge zur schrittweisen Wiedereröffnung der Theater unter Beachtung und Einhaltung der erforderlichen Hygiene- und Verhaltensregeln. „Meine Anregungen würden zwar die Situation speziell der Privattheater nicht verbessern, aber sie würden die Mitarbeiter motivieren und sie würden vor allem den Schauspielern helfen, ihre Existenzängste zu überwinden und nicht mehr und mehr in Depressionen zu verfallen“, sagt Hallervorden.

Der Theaterintendant schlägt vor, im Zuschauerraum der Theater Maßnahmen zu treffen, um für ausreichend Abstand zu sorgen. Jede zweite Reihe könne frei bleiben und zwischen den Besuchern jeweils zwei Plätze frei bleiben. Vor jeder Vorstellung könnte das Theater von einem Spezialteam desinfiziert werden. Der Einlass sollte einzeln erfolgen. Dabei könnten Mund- und Nasenmasken verteilt werden. Außerdem bleibt die Gastronomie geschlossen und die Theaterstücke werden ohne Pausen gespielt.

Hallervorden schlägt weiter vor, dass die Schauspieler ohne Kostüm- und Maskenbildner zurecht kommen müssen. „Die Schauspieler bekommen Anleitungen fürs Selbstschminken und auch notwendige Kostümwechsel werden von den Schauspielern ohne fremde Hilfe bewerkstelligt.“ Und auch auf der Bühne gilt es, Abstand zu halten. „Inszenierungen werden unter Beachtung der Abstandsregelungen gegebenenfalls abgeändert“, so Hallervorden. Mit allen diesen Maßnahmen könnte ein vorsichtiger Schritt in eine Richtung gegangen werden, in der Schauspieler wieder ihrem Beruf nachgehen und die Menschen wieder Kultur genießen können.

In einem zweiten offenen Brief kündigt er an, dass er drei Märchenvorstellungen am Tag für Kinder bei kostenfreiem Eintritt anbieten möchte, sollten seine Vorschläge ein positives Echo finden. Das Schlosspark Theater spielt für jeweils 70 Kinder, die von einer erfahrenen Kitaleitung plus sieben Erwachsenen für die Einhaltung der Abstandspflicht beaufsichtigt werden. „Stundenweise für Abwechslung, Unterhaltung und Phantasie der Schwächsten und gleichzeitig stundenweise Entlastung der Eltern zu sorgen, dafür ist die Theaterwelt wie geschaffen“, findet er.

Wer das Schlossparktheater auch in der Corona-Krise erleben möchte, kann sich Programme im Livestream auf https://www.facebook.com/SchlosspaarkTheaterBerlin/live/ und auf YouTube: https://www.youtube.com/c/SchlossparkTheaterBerlin/live ansehen. Auf www.schlossparktheater.de wird über neue Programme informiert.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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