Den Franz-Amrehn-Platz gegenüber dem Bierpinsel hat vor allem eins: viel Beton. Der Steglitzer Kunstverein Kunst.Raum.Steglitz bemüht sich schon seit Jahren um mehr Grün auf dem kleinen Platz und hat erneut eine Aufsehen erregende Aktion organisiert.
Am 10. Januar folgten rund 45 Bürger der Aufforderung „Ä Tännchen please“ und brachten ausrangierte Weihnachtsbäume auf den Platz. Für ein paar Stunden wurde aus dem trostlosen Platz eine grüne Oase. „Es war eine nette und spaßige Aktion, die den Tännchen nach ihrem Herauswurf aus den Wohnzimmern noch ein wenig Aufmerksamkeit schenkte“, sagt Stephani Bahlecke vom Kunstverein und eine der Initiatoren der Aktion. Rund 30 Bäume wurden am Ende im Brunnen aufgetürmt. „Wir wollten den ‚Tännchen’ gemeinsam noch einmal Licht spenden, sie besingen, umtanzen und ihnen huldigen.“
Schon einmal ist der Platz zeitweilig begrünt worden. Im Mai 2015 forderte der Kunstverein Bürger dazu auf „Bringt Grünpflanzen mit, zieht etwas Grünes an“. Außerdem rückte der Verein bei zwei weiteren Kunstaktionen den Platz in die Fokus der Öffentlichkeit.
Hintergrund der Aktionen ist, dass dem ehemaligen Schildhornplatz gegenüber dem Bierpinsel seit dem Umbau von C&A an dieser Ecke das letzte bisschen Grün genommen wurde. Neben den gefällten Bäumen sind auch die bepflanzten Beton-Hochbeete entfernt worden – wegen des hohen Pflegebedarfes. 2014 wurde der Platz neu gepflastert, zwei Bänke aufgestellt und Rad-Abstellanlagen neu eingerichtet. Eine Backwarenfiliale nutzt einen großen Teil des Areals für den Café-Betrieb. Leider sei mit Erteilen der Genehmigung zur Nutzung als Straßencafé durch den Bezirk versäumt worden, eine Auflage zum Begrünen des Platzes zu erteilen, bedauert Stephani Bahlecke.
Ob der Platz irgendwann einmal dauerhaft begrünt wird, ist fraglich. Die Akteure vom Kunstverein wollen indes den Wunsch, dass dem zugepflasterten Platz ein wenige Grün gut zu Gesicht stehen würde, durch weitere Aktionen Aufmerksamkeit verleihen.
Inzwischen sind die Tannenbäume im Rahmen der regulären Entsorgungstouren durch die BSR wieder eingesammelt worden.
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