500 Kilo schwerer Blindgänger löste Großeinsatz aus
Die Polizeifeuerwerker Detlef Jaab und Dietmar Püpke rückten der 500 Kilo schweren Bombe mit einer Zange und einem Kreuzschlitzschraubenzieher zu Leibe. Um 13.20 Uhr begannen die Experten den Blindgänger zu entschärfen.
"Es handelte sich um eine Bombe deutscher Bauart mit einem russischen Zünder. Das ist nichts Ungewöhnliches und der Zünder ließ sich komplikationslos entfernen", sagte Jaab nach dem Einsatz. Jaab entschärft seit 1992 Bomben. Gegen 13.49 Uhr war alles vorbei. Die Bombe wurde zum Sprengplatz Grunewald abtransportiert.
3000 Anwohner konnten wieder zurück in ihre Wohnungen. Ein Teil von ihnen, der nicht bei Verwandten oder Freunden unterkommen konnte, hielt sich währender der Entschärfung an einem der vier Sammelstellen auf. Das Bezirksamt hatte drei Sporthallen und eine Senioreneinrichtung für die Dauer des Polizeieinsatzes zur Verfügung gestellt. Zwischenzeitlich war es dennoch zu Verzögerungen gekommen. Es wurde vermutet, dass ein Bienenvolk im Weg ist und erst umgesiedelt werden musste. Das bestätigte sich dann aber doch nicht.
Die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war bereits am Sonnabend, 7. Juni, bei Erdarbeiten entdeckt worden. Sie befand sich in zwei Metern Tiefe vor einer Kellerwand. Von vornherein schätzten die Experten den Zustand des Sprengkörpers als sicher ein. Von der Bombe sei keine akute Gefahr ausgegangen, hieß es. Daher wurde die Entschärfung auf Dienstag nach Pfingsten festgelegt, um die Evakuierungsaktion gründlich vorbereiten zu können. Die betroffenen Anwohner wurden mit Handzetteln und Aushängen informiert. Der Fundort wurde über Pfingsten von der Polizei bewacht.
Insgesamt waren rund 350 Polizeikräfte im Einsatz. Das Deutsche Rote Kreuz half vor Ort, Menschen mit Behinderung in Sicherheit zu bringen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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