Gottesdienst und Diskussion am 1. und 4. November
Kurt Scharf hatte 26 Jahre lang bis zu seinem Tod an jedem ersten Sonntag im Monat in der Patmos-Gemeinde gepredigt. Zur Zeit des Nationalsozialismus war er Präses der Bekennenden Kirche. Nach dem Krieg hatte Scharf mehrere Führungsämter in der evangelischen Kirche inne. Unter anderem war er Bischof der Berlin-Brandenburgischen Kirche und Vorsitzender der Aktion Sühnezeichen. Zeit seines Lebens hat er sich für Frieden und Versöhnung eingesetzt und war in seinen Ämtern immer auch als Seelsorger tätig. Besonders der Dienst an Gefangenen und Kranken lag Scharf am Herzen. Er verstarb 1990 in einem BVG-Bus auf dem Weg zu einem Krankenbesuch.Am Donnerstag, 1. November, gibt es um 19.30 Uhr eine Podiumsdiskussion unter Leitung von Elisabeth Raiser, Vorsitzende der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. An der Diskussionsrunde nehmen Wegbegleiter Kurt Scharfs sowie der Vertreter einer Anwohnerinitiative teil, die sich für die Umbenennung der Treitschkestraße stark macht.
Bereits seit dem Jahr 2000 läuft ein Begehren der Patmos-Gemeinde und der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, die Treitschkestraße in Bischof-Kurt-Scharf-Straße umzubenennen. Der Berliner Historiker Heinrich von Treitschke hatte im 19. Jahrhundert maßgeblich dazu beigetragen, antisemitische Einstellungen in der Gesellschaft zu verankern. Seine Aussagen wurden später von den Nationalsozialisten übernommen. Im September hat die Bezirksverordnetenversammlung beschlossen, eine Anwohnerbefragung zur Umbenennung der Straße durchzuführen.
Am Sonntag, 4. November, 11 Uhr, feiert die Gemeinde einen Gedenkgottesdienst zu Ehren Kurt Scharfs. Es predigt Theologieprofessor Christoph Markschies.
Beide Veranstaltungen finden in der ev. Patmos-Kirchengemeinde, Gritznerstraße 18-20 statt. Die Gemeinde will damit ihren Beitrag zur Diskussion um die Umbenennung der Treitschkestraße leisten.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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