"Mittenmang" macht vielfältige Freizeitangebote
In der Klingsorstraße 4 ist immer etwas los. Montags steht Tai-Chi, Malen und Basteln auf dem Plan, dienstags trifft sich die Kartengruppe, mittwochs ist Zeit für Gespräche und zum gemeinsamen Musizieren, donnerstags kann man entweder seine körperliche Fitness bei Gymnastik oder sein Gedächtnis trainieren. Alle zwei Wochen öffnet in der Freizeitstätte das Café am Sonntag. "Wir sind so etwas wie ein Jugendclub für Erwachsene", sagt Julia Koziar. Die 28-Jährige Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin ist seit eineinhalb Jahren Leiterin des Projektes. In der Klingsorstraße treffen sich vorwiegend alleinstehende ältere Menschen, die sonst wenig soziale Kontakte haben. Sie haben hier eine Art Ersatzfamilie gefunden. "Sie fühlen sich als Teil der Gemeinschaft", erklärt Koziar. Rund 70 Senioren kommen jede Woche.
Gudrun El-Kassem ist seit Anfang an dabei. Die 79-Jährige ist so etwas wie eine Stammkundin. "Ich spiele leidenschaftlich gern Karten", sagt sie und freut sich, ihr Hobby mit Gleichgesinnten teilen zu können. Außerdem gebe es immer etwas zu erzählen, jeder nehme am Leben des anderen teil. "Das ist besser als alleine zu Hause zu sitzen." Inzwischen leitet Gudrun El-Kassem die Canasta-Gruppe. Denn auch das ist Bestandteil des Projektes: Die Senioren bringen ihre eigenen Ideen ein, engagieren sich ehrenamtlich und organisieren zum großen Teil die Gruppenangebote nach den jeweiligen Wünschen.
Neben dem Freizeitangebot können sich die Senioren auch bei persönlichen Problemen oder besonderen Anliegen beraten lassen. Zudem gibt es Beratungsangebote zu Themen wie Pflege, Leben und Wohnen im Alter, Grundsicherung im Alter sowie ehrenamtliches Engagement.
Ein wichtiger Bestandteil sind generationsübergreifende Angebote wie Koch- oder Computerkurse. Die Senioren geben Wissen und Erfahrungen weiter, die Kinder stecken sie mit Lebensfreude und Neugier an.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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