Kreuzkirche Lankwitz hilft Simbabwe
Evangelisch-methodistische Kreuzkirche sammelt Spenden gegen die Hungersnot

Sozialarbeiterin Beate Nagel, Pastor  Frank Drutkowski und Gemeindemitarbeiterin Claudia Kittsteiner unterstützen mit der Kreuzkirchen-Gemeinde ein Projekt in Simbabwe.  | Foto: K. Rabe
  • Sozialarbeiterin Beate Nagel, Pastor Frank Drutkowski und Gemeindemitarbeiterin Claudia Kittsteiner unterstützen mit der Kreuzkirchen-Gemeinde ein Projekt in Simbabwe.
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Die Evangelisch-methodistische Kreuzkirche Lankwitz hat vor zehn Jahren in der Zietenstraße 11 ihren neuen Standort eingeweiht. Es ist die einzige methodistische Gemeinde im Bezirk. Ihren Schwerpunkt sieht die Kirchengemeinde vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit. Seit fünf Jahren wurde in der Gemeinde auch ein Hilfeprojekt für Simbabwe ins Leben gerufen.

Die Gemeinde hat rund 320 Mitglieder, die zum großen Teil aus dem Lankwitzer Kiez kommen. Daher spielen Nachbarschaft und die Arbeit vor Ort eine große Rolle. Vor allem in der Corona-Krise ist die Kreuzkirche für die Nachbarn da. Seelsorgerische Arbeit und Hilfsangebote gehören dazu. Claudia Kittsteiner arbeitet hauptamtlich im Gemeindebüro und nimmt die zahlreichen Anrufe von besorgten oder einsamen Bürgern entgegen. „Es ist wichtig, dass ein Ansprechpartner vor Ort ist“, sagt sie. Wer Hilfe braucht, zum Beispiel beim Einkaufen, kann sich gern melden.

Gottesdienste finden zurzeit nicht statt. Auch wenn die Kirchen wieder öffnen dürfen, in der Kreuzkirche sind unter den jetzigen Bedingungen keine Gottesdienste möglich. Bei rund 250 Besuchern können die Abstandsregeln nur schwer eingehalten werden. „Wir bieten online-Gottesdienste über unsere Homepage an“, sagt Pastor Frank Drutkowski.

Seit 2015 haben die Christen aus der Kreuzkirche Lankwitz ein Partnerprojekt mit einer Landoberschule im Süden Simbabwes ins Leben gerufen. „Vor fünf Jahren haben wir begonnen, das Projekt aufzubauen“, erzählt Beate Nagel. Die Sozialarbeiterin arbeitet ehrenamtlich in der Gemeinde. Den Anstoß dafür hat ein ehemaliges Gemeindemitglied gegeben. Sarah Dilling war zum ersten Mal 2008 in Simbabwe. Sie lernte das Land kennen, das zu den ärmsten der Welt gehört. Sie wollte etwas für die Menschen tun und trug ihr Anliegen in die Gemeinde. Das Partnerprojekt mit der Landoberschule weitete sich schnell aus, sodass 2018 für die Arbeit die Advivia gGmbh gegründet wurde.

„Advivia unterstützt Waisenkinder durch Zuschüsse beim Schulgeld und hilft beim Ausbau der Schule. Als nächstes ist ein Ausbildungszentrum für junge Menschen geplant“, sagt Beate Nagel. Dafür ist Sarah Dilling im Januar in Simbabwes Hauptstadt Harare gezogen. Wegen der Corona-Krise, die auch in dem afrikanischen Land zu drastischen Einschränkungen führte, kommt sie derzeit nicht nach Deutschland zurück. Vor Ort erlebt sie täglich die große Not der Menschen mit.

Im vergangenen Jahr erlebte Simbabwe eine Hungersnot durch eine Dürreperiode. Bis heute hat die Dürre ihre Folgen: Die Menschen hungern. Der Corona-Virus trifft also auf ein ohnehin geschwächtes Land. Der Lockdown nimmt den Menschen jede Möglichkeit, für sich und ihre Familien zu sorgen. „Wie in vielen afrikanischen Ländern leben die Menschen vom täglichen Verkauf ihrer Waren. Es gibt unglaublich viele Straßenhändler, die ihr Gartenobst oder Gemüse, Kleidung und vieles mehr verkaufen wollen. Das dürfen sie nun nicht mehr. Manch einer versucht, sich mit kleinen Dienstleistungen über Wasser zu halten. Das wenige Geld, das sie einnehmen, reicht oft nur für einen Tag“, berichtet Sarah Dilling von ihren Eindrücken. Advivia nutzt die Chance, eine Mitarbeiterin vor Ort zu haben, während Hilfsorganisationen nicht mehr ins Land kommen. Dilling startete mit zwei Teams eine Lebensmittelhilfe. Auf dem Land und auch in einem Randbezirk von Harara verteilen sie Lebensmittel an Familien in den Dörfern. Die Menschen, die hier leben, dürfen wegen des Lockdowns nicht in die Stadt fahren, um einzukaufen. Dabei haben viele Familien nichts mehr zu Essen.

„Damit die Familien weiter mit Lebensmitteln versorgt werden können, helfen uns Geldspenden“, sagt Beate Nagel. Bis zum 30. April seien schon 22 000 Euro gespendet worden und es konnten über 1200 Lebensmittelpakete an Familien verteilt werden. „Da die Not aufgrund von Dürre und des zusätzlichen Lockdowns sehr groß ist, wird die Hilfe auch weiterhin benötigt.“

Mehr Informationen zum Projekt und der Möglichkeit zu spenden, gibt es auf https://simbabwe.advivia.de. Näheres über die Evangelisch-methodistische Kreuzkirche Lankwitz auf www.kreuzkirche-lankwitz.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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