Revolution im Frauenfußball
Gründerinnen wollen Frauenteam des FC Viktoria an die Spitze führen

Diese sechs Frauen wollen mit Viktoria in die Bundesliga: Tanja Wielgoß, Lisa Währer, Verena Pausder, Ariane Hingst, Katharina Kurz und Felicia Mutterer (von links).  | Foto:  Filiz Serinyel
  • Diese sechs Frauen wollen mit Viktoria in die Bundesliga: Tanja Wielgoß, Lisa Währer, Verena Pausder, Ariane Hingst, Katharina Kurz und Felicia Mutterer (von links).
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Sie wollen die deutsche Sportwelt nachhaltig verändern und mehr Gleichberechtigung nicht nur in den deutschen Fußball, sondern in den Sport allgemein bringen. Das ist die Mission eines Zusammenschlusses prominenter Frauen rund um die ehemalige deutsche Fußballnationalspielerin und zweimalige Weltmeisterin Ariane Hingst. Gemeinsam wollen sie das Frauenteam des FC Viktoria in die erste Bundesliga der Frauen führen – und das innerhalb von fünf Jahren.

Der erste Schritt zur neuen Vision im Frauenfußball ist gemacht. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde die Ausgliederung der 1. Frauenmannschaft aus der FC Viktoria 1889 Berlin Fußball GmbH in eine eigenverantwortliche GmbH beschlossen. Hintergrund ist der Start eines Leuchtturmprojektes im deutschen Frauenfußball, bei dem die Geschlechtergerechtigkeit im Sport im Fokus steht. Sechs prominente Frauen aus Sport und Wirtschaft haben das Projekt ins Leben gerufen. Zum Gründungsteam des neuen „Fußball-Start-ups“ gehören neben Fußballerin Ariane Hingst auch die Unternehmerin und Investorin Verena Pausder, die Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme Berlin AG Tanja Wielgoß, die ehemalige Fernsehmoderatorin und Journalistin Felicia Mutterer, die BRLA Craft Beer-Geschäftsführerin Katharina Kurz und die Marketing-Expertin Lisa Währer. Mit ihrem Vorhaben wollen sie für mehr Sichtbarkeit, gleiche Bezahlung und Anerkennung von Frauen im Sport sorgen.

Inspiriert wurde die Frauen durch die Gründung des Fußballclubs „Angel City FC“ durch Natalie Portman in den USA im Jahr 2020. Mit ihrem Einstieg ins Fußballgeschäft machten die Schauspielerin und ihre Mitgründerinnen auf das Missverhältnis im Fußballgeschäft aufmerksam. Mutterer und Kurz entschlossen sich im Sommer 2020 dazu, ein solches Projekt für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Sport mit einem eigenen Fußballteam auch in Deutschland zu starten. „Wir wollen nicht länger nur reden und darauf warten, dass Frauen sich ihren Platz im Fußball erobern. Wir wollen selbst die Beschleunigerinnen für Fairplay im Sport sein“, erklärt Gründungsmitglied Tanja Wielgoß. Als Mutter einer fußballspielenden Tochter weiß sie um die erschwerten Bedingungen von Mädchen und Frauen im Fußball.

Großes Potenzial im Frauenfußball

Die Gründerinnen investieren nicht nur aus idealistischen Gründen in den Fußball mit Frauen. Sie wissen, wie viel Potential im Frauenfußball steckt. In den vergangenen 15 Jahren hat sich die Anzahl der Frauen- und Mädchenteams verdoppelt. „Wir sind uns sicher, die Zeit ist jetzt reif für Frauen im Fußball. Auch in Berlin“, sagt Ariane Hingst. Sie will diese Veränderung aktiv mitgestalten und nicht nur von der Seitenlinie beobachten.

Bei Viktoria wurden die Gründerinnen mit offenen Armen empfangen. „Unsere Frauen und Mädchen genießen seitens des Vereins seit Jahren viel Beachtung. Mit der Übernahme durch die Gründerinnen ist es nun möglich, sich noch intensiver um die Entwicklung des Frauenteams zu kümmern und die nächste Stufe, sprich die Bundesliga, zu erreichen“, freut sich Viktorias Präsident Ulrich Brüggemann.

Auch bei der Berliner Politik stößt die Übernahme auf Interesse. „Die Sportmetropole Berlin ist genau der richtige Ort, um neue Wege im Fußball zu gehen“, findet Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Sie unterstütze die Idee, den Fußball in der Hauptstadt und im ganzen Land weiblicher zu gestalten.

Derzeit wird das Frauenfußball-Team zusammengestellt. Am Wochenende 20. bis 22. August startet es mit der ersten Runde im DFB-Pokal in die neue Saison.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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