Nach schwerem Verkehrsunfall: Mehr Sicherheit für Fußgänger gefordert
Steglitz. Am 14. November hat sich an der Feuerbachstraße Ecke Körnerstraße ein schwerer Verkehrsunfall ereignet. Eine Seniorin wurde mit ihrem Rollator von einem Lastwagen erfasst. Die Verletzungen waren so schwer, dass sie wenig später im Krankenhaus verstarb. Eine Anwohnerin sagt: Es war nur eine Frage der Zeit, dass an dieser Ecke etwas passiert.
„Diese Ecke Körnerstraße, Feuerbachstraße lässt sich nicht sicher überqueren“, sagt Svenja Busse. Die Anwohnerin weiß das aus Erfahrung. „Wenn man aus Richtung Bismarckstraße kommend zum S-Bahnhof möchte, muss die unsichere Körnerstraße immer überquert werden. Hier schießen die Fahrzeuge aus beiden Richtungen aus der Feuerbachstraße und auch aus der Körnerstraße meist in hohem Tempo um die Ecke“, schildert sie ihre täglichen Beobachtungen. Aufgrund der Straßenanordnung würde man die Autos erst dann sehen, wenn man schon auf der Straßenmitte steht. Auch für Fahrzeugführer sei die Straße schlecht einsehbar. Im Dunkeln sei es noch gefährlicher, erklärt Svenja Busse. „Im Grunde ist es Glückssache, wenn man hier unbeschadet hinüber kommt – vor allem für Senioren, die nicht mehr so gut zu Fuß sind.“
Laut Statistik nehmen die Zahlen von Verkehrsunfällen mit Senioren zu. Im Jahr 2015 verunglückte im Schnitt alle sechs Stunden ein Bürger über 65 Jahre. Von den insgesamt 48 Verkehrstoten im vergangenen Jahr, waren 18 Personen älter 65 Jahre. Unter allen Verkehrsopfern waren insgesamt 19 Fußgänger. Im Bezirk kam im vergangenen Jahr ein Fußgänger zu Tode. Auch er war älter 65 Jahre.
Wie die Verkehrsunfallstatistik besagt, steigt der Anteil älterer Menschen an Verkehrsunfällen insgesamt. So war in 2015 etwa jeder dritte Tote, jeder 7. Schwerverletzte und jeder 14. Leichtverletzte in Berlin über 64 Jahre alt. In Steglitz-Zehlendorf passierten 2015 insgesamt 1815 Verkehrsunfälle, an denen Senioren beteiligt waren. 2014 waren es 1669.
Die Polizeibeamten des zuständigen Abschnitts 4 sehen jedoch keinen Unfallschwerpunkt an der Ecke Feuerbach- und Körnerstraße. Im Zeitraum von 1. Januar 2015 bis 30. September 2016 seien dort insgesamt zehn Verkehrsunfälle aller Art passiert. Der tragischste zweifellos am 14. November. Aufgrund der Zahlen gibt es aus Sicht der Polizei keinen Handlungsbedarf. „Zumal in allen Straßen, die zur Feuerbachstraße führen, Tempo 30 gilt“, informiert Polizeisprecherin Patricia Brämer. Doch was nützt das, wenn sich motorisierte Verkehrsteilnehmer nicht an das Tempolimit halten? Svenja Busse möchte das Augenmerk der Bezirkspolitik auf die Situation an der Straßenkreuzung lenken und hofft auf Unterstützung. „Vielleicht gelingt es, eine Querungshilfe wie Zebrastreifen oder Mittelinsel durchzusetzen“, wünscht sich die Anwohnerin. KaR
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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