Kiez-Kompass

Beiträge zum Thema Kiez-Kompass

Kultur
Das Futter für die Seidenraupe: der Maulbeerbaum. | Foto: Grafik: Wikipedia
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Moabit und der Maulbeerbaum
Der Seidenbau ist untrennbar mit dem heutigen Ortsteil verbunden

Sein Saft wecke die Kampfeslust der Elefanten, heißt es in den Makkabäerbüchern der Bibel. Und im Lukasevangelium ist zu lesen, sein Wurzelwerk sei fest im Boden verankert. Man könne in seiner Krone sitzen und Ausschau halten. Bei Ovid ist der Baum „voll schneeweißer Beeren“ Zeuge einer tragischen, tödlich endenden Liebesgeschichte: „Die mordbespritzten Früchte des Baumes färben sich dunkel, und die Wurzeln, vom Blute feucht, lassen die Beeren am Aste sich röten.“ Jenseits dieser Mythen hat der...

  • Moabit
  • 25.01.19
  • 555× gelesen
Wirtschaft
Die Villa Borsig in Moabit vor 1867.  | Foto: Friedrich Albert Schwartz
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Wohnen wie Borsigs
Unternehmerfamilie errichtete auf Werksgelände an der Stromstraße ihre Villa

Wer kann sich vorstellen, dass links und rechts der Stromstraße einmal eines der bedeutendsten Maschinenbauunternehmen Europas seine weitläufigen Produktionsstätten hatte? Wo sich heute das Westfälische Viertel erstreckt, standen früher ein Eisenwalzwerk und eine Maschinenfabrik von Borsig. Firmengründer Friedrich August Borsig (1804-1854) hatte für seine Erweiterungspläne ab 1842 nach und nach Grundstücke an der Spree in Moabit erworben, das damals noch am Stadtrand Berlins lag. Mitten in sein...

  • Moabit
  • 13.01.19
  • 2.611× gelesen
  • 1
Kultur
Der Ausstellungspark ULAP hatte im historischen Pharus-Stadtplan von 1902 die Adresse Alt-Moabit 4/10 und Invalidenstraße 57/62. | Foto: Pharus-Plan
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Der vergessene „Kirchhof“
Beim Hauptbahnhof befand sich im 18. Jahrhundert ein russischer Soldatenfriedhof

Es ist der 9. Oktober 1760. 20.000 russische Soldaten unter ihrem General, dem sächsischen Abenteurer Gottlob Curt Heinrich von Tottleben, ziehen in Berlin ein. Die Berliner Garnison und ihr Stadtkommandant ergeben sich. Wohlhabende Bürger fliehen über Moabit nach Spandau. Unterstützt von österreichischen und sächsischen Einheiten plündern und zerstören die Russen die Stadt. Nach vier Tagen ziehen sie wieder ab. Preußenkönig Friedrich II. rückt im Eilmarsch zur Rettung Berlins heran. Wir...

  • Moabit
  • 02.12.18
  • 612× gelesen
Bauen
Der in Moabit ansässige Wilhelm Kiehnel baute Anfang des 20. Jahrhunderts dieses architektonische Kleinod. | Foto: KEN

Zwischen Tradition und Moderne
Das Wohnhaus in der Elberfelder Straße 35 ist ein wahres Kleinod

Wer durch die ruhige, baumbestandene Elberfelder Straße im „schönen“ Moabit flaniert, kommt an zahlreichen alten Wohnhäusern vorbei. Eines sticht dabei besonders hervor: Hausnummer 35. Dort wurde etwas Außergewöhnliches geschaffen. Das Gebäude wurde 1905 bis 1906 als Mietshaus errichtet. Es steht unter Denkmalschutz. Die Fassadengestaltung ist äußerst individuell. Ein bestimmter Stil ist nicht auszumachen. Zwar gibt es Anklänge an den Jugendstil, aber das Ganze wirkt doch überwiegend streng und...

  • Moabit
  • 07.11.18
  • 886× gelesen
Soziales
Virchow-Büste vor dem Institut für Pathologie der Charité. | Foto: Christian Hahn
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Medizin als soziale Wissenschaft
Der Reformarzt Rudolf Virchow und die Anfänge des Krankenhauses Moabit

Neulich, beim offiziellen Start der Beratungsstelle für Menschen mit Sehbehinderung in Räumen der ehemaligen Medianklinik an der Birkenstraße, warf Finanzstaatssekretärin Margaretha Sudhof einen Blick zurück auf die Entstehungszeit der Anlage im Herzen Moabits und auf ihren Initiator, den berühmten Berliner Arzt und Gesundheitspolitiker Rudolf Virchow. „Die Medizin ist eine soziale Wissenschaft, und die Politik ist nichts weiter als Medizin im Großen.“ Dieses sozialpolitische Credo seines...

  • Moabit
  • 01.08.18
  • 1.034× gelesen
Wirtschaft
Innenansicht der Drogerie von Friedrich Hermann Bardorf (rechts), die sich in der Moabiter Zwinglistraße befand.  | Foto: Repro: KEN
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Für die Herren Amateure
Wie Bardorf Optik über sieben Jahrzehnte die Hobbyfotografie förderte

Angeregt von der Beschäftigung des Heimatvereins Tiergarten mit der Wirtschaftsgeschichte Moabits hat der Augenoptikermeister und staatlich geprüfte Augenoptiker im Ruhestand, Wolfgang Bardorf, die Geschichte seines noch bestehenden Geschäfts an der Turmstraße aufgeschrieben. Das 34 Seiten starke, reich bebilderte Büchlein, das bei Bardorf-Nachfolger Klaus Hohensee gegen eine Schutzgebühr von vier Euro erhältlich ist, schildert mit großem Sachverstand, übersichtlich und auch für den Laien...

  • Moabit
  • 24.07.18
  • 781× gelesen
Blaulicht
In der Birkenstraße 62 liegt die Zufahrt zur Moabiter Gerichtsmedizin. | Foto: KEN

Wohliger Grusel und Arbeitsalltag
Das Berliner Leichenschauhaus in Moabit

Jeden Abend kann man auf irgendeinem Kanal im deutschen Fernsehen einen Krimi sehen. Und in beinahe jedem Krimi kommt eine Szene vor, die im Obduktionssaal der Rechtsmedizin spielt. Den Zuschauer packt wohliges Gruseln. Für andere ist es Arbeitsalltag. Ein Blick auf das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin. Zunächst ein schneller Ritt durch die Geschichte. 1811 bekam die Charité das erste Leichenschauhaus Berlins. Ein dreiviertel Jahrhundert später hatte die Gerichtsmedizin ihr...

  • Moabit
  • 19.05.18
  • 3.759× gelesen
Leute
Theresa Winkler in ihrem Atelier in der Turmstraße. | Foto: KEN
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Himmel voller Mobiles: Zu Besuch bei Theresa Winkler in einem Gartenhaus an der Turmstraße

Mal seinen Lieblingsort oder ein wichtiges Ereignis in einem Mobile wiederfinden. Oder an seinem Lieblingsort von einem Detail auf Stein, Holz oder einem anderen Material mit Formmasse einen Abdruck nehmen und sich daraus ein Schmuckstück kreieren lassen. Theresa Winkler macht es möglich. Das Atelier, in dem die schönen Dinge unter dem Label „Kunstact“ entstehen, liegt ziemlich versteckt in einem Gartenhaus an der Turmstraße. Theresa Winkler lebt mit ihrer Familie in Pankow. Sie arbeitet in...

  • Moabit
  • 03.04.18
  • 608× gelesen
  • 1
Politik
Mathilde Jacob (1873-1943) | Foto: KEN

Mathilde Jacob – Jüdin, Sozialistin und unbekannte Frau in der Geschichte der Arbeiterbewegung

Am Weltfrauentag hat die SPD Moabit-Nord mit einer Kranzniederlegung vor dem Rathaus Tiergarten an Mathilde Jacob gedacht. Es ist der Geburtstag der Genossin, der Moabiterin, an die die Sozialdemokraten aus dem Moabiter Norden jedes Jahr gerne und mit Stolz erinnern. Aber wer war eigentlich diese Frau, nach der der Rathausvorplatz seit Anfang 1997 benannt ist? Noch 1980 sprach der japanische Germanist und Historiker Nahiriko Ito von einer in der Geschichte der Arbeiterbewegung fast unbekannten...

  • Moabit
  • 25.03.18
  • 449× gelesen
Soziales
Tafel-Gründerin Sabine Werth mit Juniorchef Philipp Marotzke, Matthieu Gollhofer und Janine Herd von Bito sowie den Malerlehrlingen Stefan, Patrick und Dusan. | Foto: KEN

Malerbetrieb Marotzke und Farbenhersteller Bito engagieren sich für Berliner Tafel

Mit Farbe, Pinsel und viel Tatkraft haben sich junge Malerlehrlinge der Firma Marotzke für die Berliner Tafel eingesetzt. Der Farbenhersteller Bito stellte Material und Werkzeuge unentgeltlich zur Verfügung. An fünf Tagen weißten die drei Auszubildenden im dritten Lehrjahr Stefan, Patrick und Dusan neun Räume und den Flur der Berliner Tafel auf dem Berliner Großmarkt an der Beusselstraße. Rund 700 Quadratmeter waren das. Zehn 12,5-Liter-Eimer Farbe haben die jungen Maler von Marotzke auf die...

  • Moabit
  • 06.03.18
  • 816× gelesen
Kultur
Eine neue Formensprache in der Industriearchitektur: das ehemalige AEG-Turbinenwerk an Hutten- und Berlichingenstraße. | Foto: KEN
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Auch im Bezirk Mitte hinterließ der Designer und Architekt Peter Behrens seine Spuren

Moabit birgt zwei Ikonen des klassisch-modernen Designs. Ihr Schöpfer aber hat nicht einmal mehr ein Grab in Berlin. In der Reihe „Kiezkompass“ widmet sich diese Ausgabe Peter Behrens, seiner Turbinenhalle in der Huttenstraße und seinem Schriftzug an einem bedeutenden Gebäude deutscher Geschichte. Peter Behrens wird als Sohn eines holsteinischen Gutsbesitzers 1868 in Hamburg geboren. Früh ist der Vollwaise, erbt aber ein Vermögen, dass ihm erlaubt, seinen Neigungen nachzugehen. Er studiert...

  • Moabit
  • 14.02.18
  • 775× gelesen
Wirtschaft
Die Adrema-Fabrik in einer historischen Aufnahme. | Foto: Privatarchiv
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Am Anfang stand eine Idee: Die Firma Adrema hat die Bürowelt revolutioniert

Am Anfang stand eine Idee. Die Maschine, die der 1884 in Eldagsen bei Hannover geborene Julius Goldschmidt danach erfand, sollte die Bürowelt zu Beginn des 20. Jahrhunderts revolutionieren.Gebaut wurde die Maschine zunächst in Schöneberg, danach bis in die sechziger Jahre in Moabit. Heute trägt ein Hotel am ehemaligen Produktionsstandort den Namen des Herstellers: Adrema. Das steht für Adressiermaschine. In den Niederlanden hatte Goldschmidt das Metallpressverfahren kennengelernt. Darin prägte...

  • Moabit
  • 28.01.18
  • 3.574× gelesen
Kultur
Lenins Badestelle in der Spree. | Foto: KEN

Die Spree, in der ich täglich bade: Ein Schwimmer am späteren Bundesratsufer war Lenin

Ein junger Mann schwimmt jeden Morgen in der Spree. Er geht immer an derselben Stelle ins Wasser, am heutigen Bundesratsufer zwischen der Hausnummer 10 und der Lessingbrücke. Er ist gerade einmal 25 Jahre alt und weit von Zuhause weg. Der gewohnheitsmäßige Schwimmer ist Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin. Als Lenin nach dem Frühstück seinem allmorgendlichen Wassersport frönte, im Sommer 1895, da hieß der Uferweg noch ganz verwaltungstechnisch „Straße Nr. 34b, Abt. VII“. Erst im April 1904...

  • Hansaviertel
  • 10.12.17
  • 1.845× gelesen
  • 1
Kultur
Ziemlich einzigartig: Therapie-Eule Merlin. | Foto: KEN
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Lieblingsort Lederhandschuh: Merlin plaudert aus dem Leben einer Therapie-Eule

War das ein großes Hallo neulich im Seniorentreff „Goldies & Friends“. Alle rissen ihre Handys hoch, um mich und meine Freundinnen und Freunde zu fotografieren. Viele Ahs und Ohs. Staunen pur. Kein Wunder, ich bin eine Rarität, mein Blick kann euch wahrlich umhauen. Fast ist es meinem Herrchen und Ziehvater Achim Häfner etwas zu toll geworden. Wie gut, dass ich die Ruhe selbst bin, auf meinem Lieblingsplatz, einem ledernen Handschuh. Ich habe vergessen mich vorzustellen. Gestatten, mein Name...

  • Moabit
  • 06.12.17
  • 505× gelesen
Kultur
Berlins zweitkürzeste Straße: die Thusnelda-Allee. | Foto: KEN

Die Thusnelda-Allee ist noch ein germanisches Relikt im Vielvölkerkiez

„Mein schönes Thuschen“: So lässt Heinrich von Kleist in seinem historischen Schauspiel „Hermannschlacht“ den Cheruskerfürsten Hermann-Arminius seine Gattin nennen. Später wurde daraus die „Tussi“. Die so gescholtene Thusnelda gab der zweiten Straße, die die Berliner Woche nach der Arminiusstraße vorstellt, ihren Namen. So richtig ausschreiten kann man in dieser mit Bäumen nur spärlich bestandenen Allee nicht, an deren Westseite der 1950 angelegte Otto-Park liegt. Nach 50 Metern ist schon...

  • Moabit
  • 29.11.17
  • 3.422× gelesen
Kultur
Nur zwei Gebäude prägen die Arminiusstraße: das Rathaus und die Arminiusmarkthalle. | Foto: KEN
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Germanisches im Vielvölkerkiez: Die Arminiusstraße erinnert noch heute an den großen Feldherrn

Gerade einmal 85 Meter ist die Arminiusstraße lang. Sie wird von nur zwei Gebäuden gesäumt: der Rückseite des Rathauses Tiergarten und der Arminius-Markthalle. So kurz und gerade die Straße ist, so verschlungen ist ihre Entstehung. Der Namensgeber aber ist vom Kaiserreich bis heute derselbe geblieben. Die ost-westlich verlaufende Straße zwischen Bremer Straße und Jonasstraße ist der Rest eines großen Schmuckplatzes, des früheren Arminiusplatzes. Dieser wiederum entstand nach dem Bau der...

  • Moabit
  • 22.11.17
  • 540× gelesen
Wirtschaft
Die Berliner Woche in einem neuen Look: neues Markenzeichen, neue Schrift und alles linksbündig.
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Berliner Woche und Spandauer Volksblatt: frischer, moderner und auch ein bisschen schräger

Zum Erscheinungstermin 22. November 2017 haben sich die Berliner Woche und das Spandauer Volksblatt eine Verjüngungskur verordnet. Unsere gedruckten Zeitungen sind jetzt frischer, moderner und auch ein bisschen schräger. Vor einem Jahr fragten wir unsere Leser, wie ihnen unsere Zeitung gefällt. 92 Prozent gaben an, dass sie sehr zufrieden bzw. einigermaßen zufrieden sind. Das hat uns natürlich gefreut. Aber es wurden auch zahlreiche Wünsche geäußert: Die Zeitung sollte moderner werden, die...

  • Kreuzberg
  • 21.11.17
  • 1.875× gelesen
  • 1
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