Lang ersehnte Entwässerung
Mäckeritz-Siedler warten auf die Schließung des Flughafens

Der trockene Sommer hatte für die Bewohner der Mäckeritzwiesen etwas Gutes: Sie mussten keine Überschwemmungen wie im Jahr 2017 fürchten. Dauerhaften Schutz davor haben sie aber noch lange nicht.

Die Bebauungspläne, die aus den Mäckeritzwiesen ein Wohngebiet machen sollen, liegen nach wie vor auf Eis. Und dort bleiben sie auch, wie jetzt die Antwort von Bürgermeister Frank Balzer (CDU) auf eine Kleine Anfrage des SPD-Verordneten Ulf Wilhelm deutlich macht. Die Ausweisung als Wohngebiet würde allerdings den Anschluss an die öffentliche Entwässerung vereinfachen.

Wilhelm hatte nach dem Stand des Verfahrens für die Kolonien Beusselsche Erben, Köppensche Erben, Albrechtsche Erben und Eigenland gefragt. Balzer berichtet dazu, dass im Jahre 2013 für diese Kolonien Bebauungsplanverfahren eingeleitet wurden. Möglich wurde das durch den geänderten Flächennutzungsplan des Landes Berlin. Nach diesem Planungswerk lagen die Grundstücke nicht mehr in der unmittelbaren Nachbarschaft eines Flughafens. Dann stellte sich jedoch heraus, dass Tegel viel länger in Betrieb bleiben sollte als geplant. Die Konsequenz: „Derzeit ruhen die Bebauungspläne, da für eine Weiterbearbeitung die endgültige Schließung des Flughafens Tegel unabdingbar ist“, schreibt Balzer. Immerhin werde das Verfahren „unverzüglich“ nach definitiver Schließung des Flughafens wieder aufgenommen werden können.

Schließung
immer wieder verschoben

Einen genauen Zeitpunkt kann Balzer wegen „der in der Vergangenheit aufgetretenen Verschiebungen" nicht nennen. Das Verfahren bis zur Festsetzung dürfte rund zwei Jahre dauern. Sollte der Flughafen also wie bisher geplant 2020 schließen, könnte laut Balzer die Festsetzung 2022 oder 2023 erfolgen.

Für den SPD-Abgeordneten Jörg Stroedter ist das Warten auf die Tegel-Schließung „ein Vorschieben von nicht nachvollziehbaren Gründen“. Er erwartet zudem von der Senatsumweltverwaltung, dass sie die Siedler in den Mäckeritzwiesen beim Bau einer Regenentwässerungsanlage finanziell unterstützt. Im vergangen Jahr standen viele Grundstücke nach dauerhaftem Starkregen unter Wasser. Als erste Maßnahme gegen kommende Überschwemmungen wurde der Mäckeritzgraben geräumt.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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