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Das Material auf der DVD soll aus dem Internet heruntergeladen worden sein, was mittlerweile zu einem Streit zwischen den Mitarbeitern der Gefangenenzeitschrift "Lichtblick" auf der einen und der Anstaltsleitung und der Senatsverwaltung auf der anderen Seite führte. Gleich nach Bekanntwerden des Vorfalls verlautete aus Justizkreisen, dass der Verdacht bestehe, das illegale Material sei über einen Computer der Lichtblick-Redaktion in das Gefängnis gelangt. Denn während Gefängnisinsassen keinen Zugang zum Internet hätten, sei dies bei der Lichtblick-Redaktion anders.
Die Lichtblick-Redaktion weist jedoch schon den Verdacht als haltlos zurück. Bisherige Überprüfungen der Geräte seien immer ohne Beanstandung verlaufen. In der Sicherstellung der Geräte sehen die Lichtblick-Leute sogar "Illegale Beschlagnahmungen von presserechtlich geschütztem Material". Die Senatsverwaltung für Justiz wiederum richtet aus, dass die Redaktion Ersatzgeräte erhält.
In der Vergangenheit war es mehrfach zwischen "Lichtblick" und der Anstaltsleitung beziehungsweise dem Senat zu Konflikten bekommen. Der "Lichtblick" nimmt für sich in Anspruch, die größte unabhängige deutsche Gefangenenzeitschrift zu sein. Insgesamt 8500 Exemplare sollen auch über Deutschland hinaus bis zu 40 000 Leser erreichen, heißt es. Seit dem Gründungsjahr 1968 sind mehr als 350 Ausgaben erschienen. Finanziert wird die Zeitung über Zuschüsse des Senats und über Spenden.
Zuletzt hatte es kurz vor Weihnachten 2013 aus der Redaktion geheißen, der "Lichtblick" könnte vor dem Aus stehen. Anlass war ein Streit um einen Umzug der Redaktion in andere Räume. Fraglich bleibt, ob der Internet-Zugang die einzige Möglichkeit war, das illegale Material ins Gefängnis zu bringen. So gibt es immer wieder Klagen, dass Drogen in die Anstalt eingeschmuggelt werden. Und das geht nicht über das Internet.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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