Früherer Flughafen ist jetzt ein Berliner
Der Senat kauft Bundesflächen in Tegel

Der einstige Flughafen Tegel hat eine Gesamtfläche von fast 500 Hektar, die bisher nur zum kleineren Teil dem Land Berlin gehörte. | Foto:  Thomas Frey
  • Der einstige Flughafen Tegel hat eine Gesamtfläche von fast 500 Hektar, die bisher nur zum kleineren Teil dem Land Berlin gehörte.
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Die Besitzverhältnisse auf dem riesigen Areal des früheren Flughafens Tegel haben sich komplett verschoben. Das Land Berlin hat Ende November einen Großteil der Flächen des Bundes für den Wohnungsbau gekauft.

Am 28. November wurde der Kaufvertrag mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) notariell beurkundet. Der Kaufpreis beträgt nach Angaben der Senatsfinanzverwaltung rund 261 Millionen Euro. Die Summe wäre bereits im Doppelhaushalt 2022/23 berücksichtigt worden. Allein noch das 60 Hektar große Bundeswehr-Areal in Tegel-Nord verbleibt im Besitz des Bundes. Bislang gehörten dem Land Berlin nur rund 182 Hektar. Der weitaus größere Teil, 305 Hektar, dagegen dem Bund.

Dass hier unterschiedliche staatliche Ebenen Besitzer waren, hat historische Gründe. Auf dem späteren Flughafengelände war einst ein militärischer Schießplatz, später wurden dort Raketentests durchgeführt. Eigentümer war der preußische Staat, später auch das Deutsche Reich. Vor allem mit dem Bau des Flughafens kamen weitere Flächen hinzu, die der Stadt, beziehungsweise dem Land Berlin gehörten. Solange das Gesamtareal für den Airport genutzt wurde, waren die Besitzverhältnisse kein Thema, erst recht nicht während der Jahrzehnte der Teilung. Nach dem Ende von Tegel wurde es aber Zeit, die Verhältnisse zu ordnen. Bereits 2017 war das zwischen Berlin und dem Bund im sogenannten Hauptstadtfinanzierungsvertrag vereinbart worden.

Durch den Erwerb besteht jetzt Sicherheit für die vorgesehenen Vorhaben und Investitionen. „Mit dem Ankauf aller Teilflächen schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass die bestehenden Planungen im Schumacher Quartier und zur Urban Tech Republic realisiert werden können“, unterstrich Finanzsenator Daniel Wesener (B’90/Grüne).

Gerade die Flächen für die beiden Großprojekte befanden sich in Bundes- als auch Landeseigentum. Im Schumacher Quartier sollen Wohnungsbaugenossenschaften und landeseigene Wohnungsbaugesellschaften rund 5000 Wohnungen errichten. Mit Urban Tech Republic ist der neue Wissenschafts- und Innovativcampus im und um das ehemalige Flughafengebäude gemeint. Teile der Berliner Hochschule für Technik als auch Unternehmen aus dem Energie- und Nachhaltigkeitssektor sollen eines Tages hier einziehen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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