Bürgerinitiative will weniger Passagiere in Tegel
Monika Matalik von der Bürgerinitiative wohnt in der Nähe der Greenwichpromenade. Doch der Kiez, der mit dem Tegeler See auch überregional als touristische Attraktion gilt, wird ihr zunehmend verleidet. So seien in der Nacht zum 1. Februar ständig Flugzeuge zu hören gewesen, meint sie. Eine Wahrnehmung, der die Oberste Luftfahrbehörde Berlins bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung widerspricht: Nur die zugelassenen beiden Postflüge habe es in der fraglichen Nacht gegeben. Laut der Behörde habe es zudem kaum Flüge in direkter Nähe zum betreffenden Wohngebiet gegen. Nur ein Lufthansa-Flugzeug habe sich von insgesamt 230 Abflügen am 31. Januar dorthin "verirrt", vermutlich angewiesen vom Tower wegen eines Kapazitätsengpasses.Die Tegelerin stören aber nicht nur Flüge in der Nacht. Auf Spaziergängen am Tegeler See habe sie schon oft Benzingeruch wahrgenommen. Sie vermutet, dass manche Piloten kurz vor der Landung noch Kerosin ablassen, um das Gewicht des Flugzeugs zu verringern. Dabei ist ein großer Teil der Umgebung des Tegeler Sees Wasserschutzgebiet, weil hier Trinkwasser gewonnen wird. Das Wasserschutzgebiet an der Bernauer Straße ist zum Beispiel für Tanklastzüge tabu. Monika Matalik sieht nur eine Möglichkeit, die Nord-Berliner vor gesundheitsgefährdenden Lärmbelastungen und Schadstoffen zu schützen: indem die Flugbewegungen den ursprünglich für Tegel vorgesehenen Passagierzahlen angepasst werden. Der Flughafen war für maximal 5,5 Millionen Passagiere pro Jahr geplant worden, doch im vergangenen Jahr wurden mehr als 18 Millionen registriert - Tendenz steigend.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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