Parteien fordern: Wohnungen "Am Steinberg" sollen bezahlbar bleiben
Die aus den Jahren 1919 und 1920 stammenden 62 Wohnungen in Reihen- und Mehrfamilienhäusern in Tegel wurden im vergangenen Jahrzehnt mehrfach verkauft. Einzige Konstante: Die jeweiligen Besitzer kümmerten sich nicht um Sanierungen. Mittlerweile gehört die Siedlung einer Gesellschaft, die die einzelnen Häuser aufwendig herrichten und verkaufen will.
Für die verbliebenen Mieter bedeutet dies erhebliche Mietsteigerungen. Eine Reihe von juristischen Auseinandersetzungen sind noch im Gange. Mittlerweile fordern Bündnis 90/Die Grünen, die Linke und auch die SPD einen Milieuschutz. Sie fürchten, dass mit den aufwendigen Sanierungen nicht so sehr neue Käuferschichten angesprochen werden sollen, sondern die neuen Eigentümer vor allem auf Steuervorteile setzen - unabhängig davon, ob eine teuer sanierte und unter Denkmalschutz stehende Immobilie noch vermiet- oder verkaufbar ist.
"Der Verdrängung langjähriger Mieter zur Profitmaximierung von Investoren werden wir entschieden entgegentreten", sagt Hinrich Westerkamp, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung. Auch der SPD-Abgeordnete Thorsten Karge fordert eine "soziale und verträgliche Lösung" für die Kleinhaussiedlung.
Baustadtrat Martin Lambert (CDU) hält jedoch eine Erhaltungssatzung für die Siedlung für wenig hilfreich: "Die ist zu klein", sagt er. Erhaltungssatzungen könnten greifen, wenn nach der Schließung des Flughafens Tegel ganze Ortsteile für zahlungskräftigere Mieter oder Eigentümer interessant würden, und es dabei dann auch um die passende Infrastruktur mit Kitas und Schulen gehe. Für die Siedlung am Steinberg setzt er auf einen runden Tisch zwischen Mietern und Eigentümer. Der ist bisher wegen der angespannten Situation zwischen beiden Parteien jedoch nicht zustande gekommen.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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