Neid, Hass, Frust und Geltungssucht
In fünf Jahren brannten in Tempelhof-Schöneberg 155 Autos

In den vergangenen fünf Jahren gab es im Bezirk 155 Brandstiftungen an Autos. Das teilt Torsten Akmann, Staatssekretär beim Innensenator mit.

Anlass war eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Roman Simon. Er hatte um Auskunft über die Zahlen zwischen Anfang 2015 und Ende 2020 gebeten. Die Antwort zeigt, dass die meisten Fälle 2020 zu verzeichnen waren: 31 Autos wurden angezündet, während es fünf Jahre zuvor nur 15 waren.

Im Bezirksvergleich liegt Tempelhof-Schöneberg im Mittelfeld. Mit großem Abstand negativer Spitzenreiter ist Neukölln. Hier waren 254 Fälle zu verzeichnen, gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg (187). Am seltensten gezündelt wurde in Steglitz-Zehlendorf (95) und Spandau (96).

Simon wollte außerdem wissen, bei wie vielen Taten ein linksextremer Hintergrund vermutet wird. In Tempelhof-Schöneberg sei bei 13 Vorkommnissen von einem entsprechenden politischen Motiv auszugehen, also bei knapp einem Zehntel, so die Antwort. In sieben Fällen seien Firmenfahrzeuge angesteckt worden. Was sind die Hauptgründe für die Brandstiftungen? Akman nennt Vandalismus, Versicherungsbetrug und Beziehungstaten. „Einige Täter handeln aus Frustration, Neid, Hass oder Geltungssucht, häufig handelt es sich auch um eine Gemengelage“, teilt der Staatssekretär mit.

Insgesamt konnten 18 Personen ermittelt werden, die für 38 Fälle verantwortlich gemacht wurden. Hierbei zeigt sich: Alter spielt keine Rolle, das Geschlecht schon. Akmann: „Alle Verdächtigen waren männlich und zur Tatzeit zwischen 20 und 74 Jahren alt.“ Verantwortliche für die politisch motivierten Brandstiftungen im Bezirk seien bisher nicht gefunden worden.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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