Garantien für Bewohner von elf Häusern
Heimstaden-Konzern verhandelt und unterzeichnet Abwendungserklärung

Einige Mieter sagen klar, was sie von ihrem neuen Hauseigentümer halten. | Foto: Schilp
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Der skandinavische Immobilienkonzern Heimstaden hat in Berlin 130 Häuser gekauft, in Tempelhof-Schöneberg sind es 16. Elf von ihnen liegen in Milieuschutzgebieten. Nach anfänglichem Zögern hat sich das Unternehmen nun bereit erklärt, die dort geltenden Auflagen zu akzeptieren.

Am 20. November hat Heimstaden eine sogenannte Abwendungserklärung für insgesamt 82 Immobilien unterzeichnet, die milieugeschützt sind. So konnte der Konzern verhindern, dass die Bezirke von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen. Der Vereinbarung vorausgegangen waren Verhandlungen mit der Senatsfinanzverwaltung.

Von den elf betroffenen Tempelhof-Schöneberger Häusern mit insgesamt 259 Wohnungen liegt über die Hälfte auf oder direkt an der „Roten Insel“: in der Leber-, Goten-, Naumann- und Ebersstraße. Je ein Gebäude befindet sich am Willmanndamm und an der Ecke Goltz- und Grunewaldstraße. Die drei Tempelhofer Häuser liegen in der Bose- und Manteuffelstraße.

Mit der Abwendungserklärung verpflichtet sich Heimstaden, 20 Jahre lang auf Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen zu verzichten. „Ferner werden wir alle möblierten Wohnungen in unseren Milieuschutzobjekten, für die befristete Mietverhältnisse bestehen, bei künftigen Neuvermietungen unmöbliert und im Rahmen unbefristeter Verträge vermieten“, teilt Patrik Hall, Vorstandvorsitzender von Heimstaden, mit. Eine dritte Zusage betrifft die Härtefallregelung und gilt für zehn Jahre: Nach Umlagen von Modernisierungskosten darf die Nettokaltmiete eines Bewohners nicht höher sein als 30 Prozent des Haushaltseinkommens.

Besonders die Tempelhof-Schöneberger Grünen hatten im Vorfeld darauf gedrängt, dass Heimstaden die Vereinbarung unterschreibt. „Wir sind einer der Bezirke, die am stärksten von dem Häuserkauf betroffen sind“, so Nina Freund, Vorsitzende des grünen Kreisverbands. Sie begrüße es, dass Heimstaden nun seinen eigenen Ansprüchen, ein sozialer Vermieter zu sein, genügen wolle.

Enttäuscht zeigte sich dagegen die StopHeimstaden-Initiative. Sie kritisierte, dass es für die Häuser außerhalb der Erhaltungsgebiete keinen Schutz gebe. Sprecherin Luca Niefanger befürchtet, dass „der Konzern von Multimilliardär Ivar Tollefsen nun besonders auf Kosten dieser Häuser Profit erwirtschaftet“. Die Initiative hatte einen Vorkauf aller Häuser im Milieuschutz durch die Bezirke gefordert, um sie dauerhaft der Spekulation zu entziehen. Sie kündigt auch weitere Schritte gegen Heimstaden an.

Patrick Hall wirbt indes um Vertrauen: „In den nächsten Monaten werden wir viele positive Veränderungen einführen, die alle im Einklang mit unserer Vision stehen, das Leben unserer Kunden durch freundliche Wohnungen zu bereichern und zu vereinfachen“, sagt er.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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