Kein Zutritt für Computerviren
Stadtrat Oltmann sieht Bezirk im Bereich IT-Sicherheit gut aufgestellt

Der folgenschwere Virenbefall von Hunderten Computern im Berliner Kammergericht durch die Schadsoftware Emotet hat die Behörden aufgeschreckt. Dass offenbar sensible Daten über Opfer, Täter und Zeugen vom Server geklaut wurden, bereitet der Politik Sorgen.

In Tempelhof-Schöneberg wollte die FDP-Fraktion mit einer Großen Anfrage herausfinden, wie gut der Bezirk gegen Cyberattacken gewappnet ist. Stadtrat Jörn Oltmann (Grüne) stand dazu in der BVV Rede und Antwort. „Die IT-Infrastruktur unseres Bezirks dürfte zu den sichereren im Land Berlin zählen. Technisch geschieht dies zum Beispiel durch weitestgehende Umsetzung der Richtlinien des Bundeamts für Sicherheit in der Informationstechnik, das zeitnahe Einspielen sämtlicher Windows10- und Server-Patches in die Infrastruktur“, erklärte er. Die technischen Maßnahmen würden die bezirkseigene Infrastruktur innerhalb des Berliner Landesnetzes absichern. „Das bedeutet also durchaus auch gegen Bedrohungen, die aus einem Virenbefall anderer Berliner Behörden resultieren."

Im Fall des Kammergerichts, wo zahlreiche PCs vom Netz genommen und ausgetauscht werden mussten, konnte die Ursache des Virenbefalls nicht zweifelsfrei aufgeklärt werden. Als mögliche Einfallstore gelten jedoch kontaminierte Anhänge in E-Mails oder die Nutzung von bereits virenverseuchten USB-Sticks. Hierzu äußerte sich der Stadtrat hinsichtlich der Situation im Bezirk wie folgt: „Grundsätzlich sind moderne Fachverfahren so konzipiert, dass ein Kopieren/Speichern von Verfahrensdaten außerhalb des Verfahrens unterbunden wird. Seitens der Infrastruktur verhindert die generelle Sperrung aller USB-Ports und sonstiger Geräteschnittstellen eine unautorisierte Übertragung von Verfahrensdaten nach außen.“

Auf dem neuesten Stand sind die Computer noch nicht in allen Abteilungen des Bezirksamts. Eigentlich hätten laut der ursprünglichen Zeitplanung bis Ende November alle Systeme auf Windows 10 umgestellt werden sollen. Davon habe der Fachbereich Facility Management jedoch kurzfristig abgesehen. Ursächlich sei „ein überraschender und kurzfristiger Strategiewechsel der Senatsverwaltung für Inneres“ gewesen, sagte Oltmann. Bis zur nun endgültigen Umstellung bis Ende 2020 würden betroffene Endgeräte auf die nunmehr verfügbare Support-Verlängerung für Windows 2007 zurückgreifen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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