Nicht so einfach, wie es klingt
Bezirksverordnete wünschen sich mehr Versickerungsflächen

Auf Parkplätzen und an Straßenrändern sollte es mehr mit Stauden bepflanzte Flächen geben, auf denen Regenwasser versickern kann. Das wünschen sich die Bezirksverordneten. Doch das gestaltet sich komplizierter, als es klingt.

Die Idee klingt bestechend: Gibt es mehr Platz für das Versickern, werden Pflanzen direkt gewässert und die Gefahr von Überschwemmungen sinkt. Aber Stadträtin Christiane Heiß (Bü90/Grüne), zuständig für das Straßen- und Grünflächenamt, nimmt den Verordneten viel Wind aus den Segeln. Sie teilt mit: Beim größten Teil der in Frage kommenden Fläche handele es sich um Mittelstreifen auf Straßen und Seitenstreifen entlang der Gehwege. Unter bestimmten Umständen könnten zwar einige zu Versickerungsmulden umgestaltet werden. Eine Voraussetzung wäre aber, dass dort keine oder kaum Bäume stünden. Der Bereich unterhalb der Kronen plus 1,50 Meter im Umfeld gelte nämlich als „geschützter Bereich“, wo nicht gegraben werden dürfe, um die Wurzeln nicht zu schädigen.

Dazu kommt: Regenversickerungsflächen dürfen nicht betreten werden, damit sich der Boden nicht zu stark verdichtet. Anderenfalls würde das Wasser abperlen oder stehen bleiben. Deshalb wären stark genutzte Seitenstreifen für eine Entwässerung ebenfalls nicht optimal, so Heiß. Auch die Größe der gewünschten „Regengärten“ sei von Fachleuten genau zu berechnen. Wolkenbruchartige Niederschläge müssten genauso berücksichtigt werden wie große Hitze- und Trockenperioden, während der eine Staudenbepflanzung ohne aufwendige zusätzliche Bewässerung gar nicht überleben würde.

Weiterhin zu beachten: Versickerungsflächen auf Mittelstreifen würden verhindern, dass Menschen an dieser Stelle von einer Seite der Straße auf die andere wechseln können. Und natürlich dürfen auch unterirdische Bauwerke wie Tunnel oder größere Leitungsanlagen nicht unter solchen Arealen liegen.

Das Fazit von Heiß: „Die Planung von Regenwassergärten ist ein sehr komplexes Thema, das mit vielen unterschiedlichen Akteuren detailliert abgestimmt werden muss.“ Bei der Umgestaltung des Platzes der Luftbrücke sei das Thema Regenwassermanagement jedoch fester Bestandteil. Hier werde ein Konzept für eine dezentrale Straßenentwässerung für einen Teil der Manfred-von-Richthofen-Straße und für den Platz selbst erarbeitet.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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