Glas soll nicht im Hausmüll landen
SPD und AfD sind gegen die zentrale Altglasentsorgung

In Tempelhof-Schöneberg sollen ab Ende September die Recyclingcontainer für Altglas abgebaut werden. Stattdessen soll die Entsorgung über Altglas-Iglus an zentralen Stellen erfolgen. SPD und AfD haben sich in unabhängig voneinander eingereichten BVV-Anträgen dagegen ausgesprochen.

„Die Erfahrung des Bezirks mit den Iglu-Standorten ist, dass diese zum Anziehungspunkt für Müll aller Art werden und es im Umfeld zu Verschmutzungen und Geruchsbelästigungen kommt. Darüber hinaus sind die Iglu-Standorte ästhetisch und städtebaulich in manchen Stadträumen unangemessen“, kommentiert der Bezirksverordnete Axel Seltz (SPD). „Für die meisten Bewohner bedeutet das längere Wege, um Altglas zu entsorgen. Gerade für Ältere und Menschen mit Behinderungen ist das unzumutbar“, kritisiert die AfD. Das Argument für eine zentrale Entsorgung, wonach sich der Lkw-Verkehr und die Abgasemissionen verringern würden, hält die Partei für nicht glaubwürdig. „Dies ist ein Widerspruch in sich, da mit einer Erhöhung des Pkw-Verkehrs zu rechnen ist.“

Für die SPD dient diese Maßnahme lediglich dem Zweck, die Kosten für das Duale System Deutschland zu verringern, „da dieses seine Sammelquote auch ohne die dezentrale Entsorgung bereits erfüllt hat“. Beide Parteien prognostizieren, dass nach dem Abbau der Container deutlich mehr Glas im Hausmüll landen wird. „Bei einer gleichen Aktion vor fünf Jahren in Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick ist die recyclebare Altglasmenge in den betroffenen Bezirken um 19 Prozent zurückgegangen“, so die AfD. „Dies führt neben der Umweltbelastung zu erhöhten Betriebskosten aufgrund des höheren Mischmüllvolumens“, meint Axel Seltz.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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