Was hat die Werkstatt gebracht?
Beteilungsverfahren für die "Neue Mitte" hat eine halbe Million Euro gekostet
Wie hoch waren die Kosten des Werkstattverfahrens für das Stadtumbau-Projekt „Neue Mitte Tempelhof“? Was hat es gebracht? Danach hat sich der CDU-Abgeordneten Christian Zander bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erkundigt.
In den nächsten Jahren wird sich die Gegend um das Tempelhofer Rathaus grundlegend verändern. Neben dem Rathaus entsteht ein Kultur- und Bildungshaus. An der Götzstraße sind rund 500 Wohnungen geplant. Gebäude werden abgerissen, Einrichtungen ziehen um. Um die Anwohner zu beteiligen, fand unter anderem das Werkstattverfahren statt. Daran waren vier Planungsteams und Sprecher der Anwohnerschaft beteiligt. Dabei seien Kosten von rund einer halben Million Euro angefallen, 65 000 Euro mehr als geplant, so Wenke Christoph, Staatssekretärin bei der Stadtentwicklungssenatorin. Die Steigerung sei dem Mehraufwand wegen der Pandemie geschuldet.
Die Senatsverwaltung bewertet den Ablauf als positiv. Es habe einen „intensiven Dialog zwischen Öffentlichkeit, lokalen Akteuren, Gremien, Fachexperten und Planungsteams“ gegeben. Vorschläge der Anwohner hätten zur Überarbeitung der Pläne geführt. Christian Zander ist grundsätzlich ein Freund des Projekts „Neue Mitte Tempelhof“. Besonders der Kulturbaustein und die Rathauserweiterung böten „eine wunderbare Chance, die der Bezirk vielleicht nur alle 100 Jahre bekommt“. Auch die Bürgerbeteiligung sei wichtig.
Kritik von Anwohnern
„Doch beim Werkstattverfahren ist zu hinterfragen, ob der Betrag von einer halben Million Euro an anderer Stelle nicht sinnvoller angelegt gewesen wäre“, sagt er. Es habe auch die Kritik von Bürgern gegeben, das Ganze habe eher einer Info-Veranstaltung geglichen, als dass tatsächlich Veränderungen hätten bewirkt werden können.
Unglücklich gelaufen sei zum Beispiel, dass der Senat gleich zu Beginn die Verlagerung der Polizeistation ausgeklammert habe, sodass sie nicht mehr zur Diskussion stand. Das Gebäude an der Götzstraße 6 soll abgerissen werden, ein neues auf dem Kleingarten-Gelände an der Ecke Götz- und Felixstraße entstehen. „Dies war ein Thema, das die Anwohner sehr bewegt hat“, so Zander. Auch der Wunsch nach einer weiteren Sportfläche auf dem jetzigen Grundstück des Stadtbads – eine neue Schwimmhalle wird nebenan errichtet – habe nicht erfüllt werden können.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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