Wohnen auf dem Dach des Discounters

Bezirkspolitiker haben zwecks Wohnungsbau die Grundstücke großer Filialketten wie zum Beispiel am Tempelhofer Damm 130 ins Auge gefasst. | Foto: HDK
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Tempelhof-Schöneberg. Das Bezirksamt soll „Eigentümer von Discountergrundstücken gezielt und mit Nachdruck“ anregen, ihre in der Regel nur flach und hallenartig gebauten Grundstücke durch Geschosswohnungsbau zu verdichten. So der Plan der SPD-Fraktion in der BVV.

Ob das gelingt, ist aber noch offen. Schließlich geht es um Areale in privatwirtschaftlichem Besitz. Nicht zuletzt wohl deshalb ist ein entsprechender, im Februar in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingebrachter SPD-Antrag noch vor der BVV-Debatte und Abstimmung zunächst per Konsensbeschluss zur weiteren Beratung in den Ausschuss für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt überwiesen worden.

Im Fokus der SPD-Idee stehen Grundstücke, „die hinsichtlich ihrer Lage und Erschließung grundsätzlich gut für den Wohnungsbau geeignet sind“, heißt es unter anderem in dem Antrag, in dem auch schon insgesamt elf potenzielle Standorte aufgelistet sind. Allesamt Standorte, auf denen sich in eingeschossiger Bauweise errichtete Supermärkte und Schnellrestaurants mit größeren ebenerdigen Kfz-Parkflächen befinden. Konkret genannt werden Filialen von Aldi, Lidl, Netto, Penny und Burger-King.

Jeweils zwei vermeintlich geeignete Standorte haben die Antragsteller am Tempelhofer Damm, in der Manteuffelstraße und in der Kreuzbergstraße ausgemacht. Dazu kommen fünf weitere Standorte in Lichtenrade, Alt-Mariendorf und der Schöneberger Hauptstraße/Feurigstraße.

Das aber soll es noch längst nicht gewesen sein, Grundstücke dieser Art gibt es schließlich noch viele mehr im Bezirk. Vorausgesetzt der Antrag bekommt in der nächsten BVV-Tagung eine Mehrheit, dann ist das Bezirksamt aufgefordert, „weitere geeignete Standorte zu identifizieren und diese Liste zu ergänzen“, so Christoph Götz, Initiator des Antrags. Seine Begründung: „Viele der zurzeit nur flach bebauten Grundstücke liegen in hervorragend erschlossenen und zum Wohnen geeigneten Lagen und stellen in der Summe ein beachtliches Potenzial für den Wohnungsbau dar.“ HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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