Gefährlicher Schulalltag: Tempelhof-Schönebergs Unfallquote im Spitzenbereich

Tempelhof-Schöneberg. Pünktlich zum Schulanfang hat die Unfallkasse die Zahlen der 2016 in Berlin verunglückten Schüler veröffentlicht. Danach befindet sich Tempelhof-Schöneberg in der Spitzengruppe.

Laut Statistik der Unfallkasse Berlin (UKB) leben Schulkinder in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Tempelhof-Schöneberg am gefährlichsten. Im Bezirksvergleich liegt Marzahn-Hellersdorf mit über 160 Unfällen pro 1000 Schüler vorn, gefolgt von Lichtenberg mit 142 und Tempelhof-Schöneberg mit 137 Unfällen. Die wenigsten Unfälle, „nur“ 111, verzeichnet Steglitz-Zehlendorf.

Insgesamt verzeichnete die Unfallkasse 2016 knapp 44 500 Schulunfälle. Die meisten ereigneten sich in den Pausen an Grundschulen, meist sind das aber kleinere Blessuren wie Schürfwunden. Auf dem Weg zum Unterricht hatten vergangenes Jahr rund 2560 Berliner Schüler einen Unfall. Im Durchschnitt waren das 13 Unfälle pro Schultag. Dazu sind Unfälle im Straßenverkehr häufig mit schweren Verletzungen der Kinder verbunden. Nun hat für rund 32 000 Jungen und Mädchen der neue Lebensabschnitt begonnen. In den ersten Tagen und Wochen werden die Abc-Schützen meist noch von den Eltern begleitet beziehungsweise im „Elterntaxi“ zur Schule gebracht. „Das ist aber keine Hilfe für die Kinder, denn sie lernen nicht mehr, sich im Straßenverkehr sicher zu bewegen“, erklärt Wolfgang Atzler, Geschäftsführer der Unfallkasse Berlin. Gehen die Kinder zu Fuß, kommen sie außerdem morgens frischer und konzentrationsfähiger zum Unterricht.

Sorge bereitet Atzler auch der Zeitdruck, unter dem viele Kinder morgens stehen: „Wenn sie verspätet von zu Hause loskommen und um jeden Preis den Bus oder die Straßenbahn erreichen wollen, achten sie nicht mehr auf den Verkehr“, sagt er. Der UKB werden in jedem Jahr Unfälle gemeldet, bei denen Zeitdruck die Ursache war.

Schüler sind generell über die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung bei der Unfallkasse Berlin versichert. Die Kosten trägt das Land. Der Versicherungsschutz besteht im Unterricht und in den Pausen, auf Klassenfahrten sowie bei Schulfeiern. Verunglückt ein Schüler, übernimmt die UKB sämtliche Behandlungskosten. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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