Tatort Polizeipräsidium: Einbrecher raubten Museum am Platz der Luftbrücke aus
Tempelhof. Peinlich für die Polizei. Diebe haben es in der Nacht vom 17. zum 18. September geschafft, quasi unter den Augen der Polizei unbemerkt in das Polizeipräsidium am Platz der Luftbrücke einzubrechen und die Polizeihistorische Sammlung zu erleichtern.
Der Einbruch wurde am Montagmorgen, 18. September, vom Leiter des Museums gegen 9 Uhr festgestellt. Laut den ersten Ermittlungen hatten sich der oder die unbekannten Täter über die Rückseite des von einem privaten Wachschutz bewachten Gebäudes gewaltsam Zutritt verschafft und mehrere Vitrinen und Schaukästen geöffnet. Anschließend fehlten diverse Antiquitäten wie Ordensschnallen, Dienstauszeichnungen, Gestapo-Dienstmarken, Tschakos sowie das Bundesverdienstkreuz des ehemaligen Polizeipräsidenten Johannes Stumm. Das Kommissariat für Kunstdelikte des Landeskriminalamts hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Die Polizei hätte diesen Einbruch in ihr Hauptquartier wohl lieber verschwiegen. Jedenfalls wurde der Fall erst einen Tag später offiziell bestätigt, nachdem die Zeitung „Die Welt“ davon Wind bekommen hatte und die Sache nicht mehr zu verheimlichen war. Pikanterweise ist im Polizeipräsidium auch die "Beratungsstelle Einbruchschutz" untergebracht. "Die Sicherheitsvorkehrungen für das Polizeipräsidium und das Museum werden überprüft und neu bewertet", teilte die Behörde inzwischen mit.
Ansonsten bietet das Polizeimuseum am Platz der Luftbrücke 6 unter dem Motto „Vergangenheit zum Anfassen“ Besuchern allein oder in Gruppen unter Begleitung sachkundiger Mitarbeiter einen Streifzug durch die Berliner Polizeigeschichte. Dabei gibt es Interessantes über den polizeilichen Arbeitsalltag in Vergangenheit und Gegenwart zu erfahren. Dazu sind Uniformen, Waffen und Arbeitsmittel der Polizei genauso wie Tatwerkzeuge aus diversen Kriminalfällen zu besichtigen. Das Museum ist montags bis mittwochs von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet zwei, ermäßigt einen Euro. Weitere Informationen: 46 64 76 23 50. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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