Klingende Verkündigung: Posaunenchor feiert 100. Geburstag
Mariendorf. Denkwürdiges Jubiläum: Anfang Oktober feiert der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Mariendorf sein 100-jähriges Bestehen. Mithin ist er der älteste Posaunenchor in Berlin.
Es begann 1916 mit der Gründung einer Abteilung Posaunenchor unter dem Dach vom einstigen „Mariendorfer Evangelischen Jungmännerbund“. Die folgenden mehr als sechs Jahrzehnte lang blieb der Chor denn auch eine reine Männersache. Erst 1979 wurden die Geschlechtergrenzen aufgebrochen. Seitdem sind auch Frauen im Bläserensemble.
Anfang der 1980er-Jahre öffnete sich die Gruppe der Ökumene und musiziert seitdem mit „katholischen Glaubensgeschwistern“ zusammen. Insgesamt zählt das Mariendorfer Blechblasensemble momentan 19 Mitglieder. Aktuell reicht das Repertoire von klassischer Kirchenmusik des Mittelalters über moderne Gospelsongs bis zu weltlichen Liedern. Etwa 40 Auftritte stehen pro Jahr auf dem Programm. „Wir sind nicht nur gut, sondern auch gut drauf. Wir reden kein Blech, wir blasen es“, lautet die Parole.
„Unser Auftrag ist klingende Verkündigung. Posaunenchöre sind die Spielleute Gottes. Das heißt nun aber nicht, dass wir nur alte Choräle spielen würden. Unser Repertoire reicht von ganz alt bis ganz modern und neben viel schöner Kirchenmusik hat inzwischen auch das eine oder andere Stück weltlicher Musik Einzug in die Posaunenchornoten gefunden“, sagt Chorchef Klaus-Günter Graf und zieht überschlägig Bilanz: „In den vergangenen 100 Jahren hat der Chor in unzähligen Gottesdiensten die Verkündigung unterstützt, Gemeindefeste begleitet, Weihnachtsmusik in den örtlichen Seniorenheimen gespielt, die Insassen der JVA Plötzensee mit seiner Musik begeistert und über 100 Chorreisen ins In- und Ausland unternommen. Die weiteste Reise führte 1975 in den Partnerkirchenkreis nach Tansania.“
Der Mariendorfer Posaunenchor probt in der Regel montags ab 20 Uhr im großen Saal im Johanna-und-Jochen-Klepper-Gemeindehaus, Rathausstraße 28/29. Weitere Bläserinnen und Bläser sind herzlich willkommen. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.