St.-Joseph-Krankenhaus erneut geburtenstärkste Klinik in Deutschland

Chefarzt Michael Abou-Dakn in einem der Kreißsäle des St.-Joseph-Krankenhauses. | Foto: Philipp Hartmann
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Vermutlich liegt es am Rooming-In-Konzept der Klinik, dass keine schreienden Babys zu hören sind. Anders lässt sich die Ruhe nicht erklären in der Station, in der deutschlandweit die meisten Kinder zur Welt kommen. Schon zum vierten Mal in Folge belegt die Geburtshilfe des St.-Joseph-Krankenhauses in Tempelhof den Spitzenplatz.

2017 hat das Hebammen- und Ärzteteam insgesamt 4157 Geburten begleitet. 4301 Kinder wurden dabei geboren, darunter knapp 150 Zwillings- und Drillingsgeburten. Ein Drittel der Paare kommt nicht aus Tempelhof-Schöneberg, sondern aus ganz Berlin und Brandenburg. Über die Beliebtheit des St.-Joseph-Krankenhauses als Geburtsstätte wundert sich Dr. Michael Abou-Dakn, der seit 2005 Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe ist, nicht.

„Unsere Wochenbettstation haben wir schon vor Jahren so umgebaut, dass wir nur noch kleine Zimmer haben, in denen die Eltern auch über Nacht bei ihren Kindern bleiben dürfen“, erklärt er. Sein Team gewährleiste zudem, dass die Eltern direkt nach der Geburt diesen besonderen Moment im Kreißsaal ungestört mit ihrem Kind erleben können. „Wir versuchen, möglichst wenig einzugreifen, sodass die Eltern – natürlich unter der Obhut unseres Personals – von Anfang an ihr Kind besser kennenlernen und nach wenigen Tagen möglichst fit nach Hause gehen können.“

Dieses sogenannte Rooming-In-Konzept wird im St.-Joseph-Krankenhaus auch auf der Kinder-Intensivstation praktiziert, in der zum Beispiel Frühgeborene über mehrere Wochen versorgt werden müssen. Auch hier können Eltern mit ihren Kindern Tag und Nacht in einem eigenen Zimmer bleiben und „nicht nur mal zu Besuch ein paar Stunden auf irgendeiner Pritsche liegen“.

Laut Abou-Dakn ist diese Art der Betreuung, in der Mutter, Vater und Kind in ihrer Beziehung nicht gestört werden, in diesem Umfang deutschlandweit einmalig. Von der Weltgesundheitsorganisation und der UNICEF erhielt die Klinik das Zertifikat „Babyfreundlich“. Dreimal im Monat gibt es im Vortragssaal der Klinik einen Infoabend zur Geburtshilfe, der manchmal von bis zu 200 Paaren besucht wird. „Viele entscheiden sich danach, dass sie ihr Kind bei uns bekommen möchten“, sagt Abou-Dakn, dessen Stieftochter ebenfalls dort geboren wurde.

Sein Arbeitstag beginnt täglich um 7.35 Uhr mit einer Besprechung seines Ärzte- und Hebammenteams im Kreißsaal. Danach geht es für den Chefarzt meist bis mittags in den OP für gynäkologische Operationen und Kaiserschnitte. Anschließend stehen die Visite auf den Stationen und die private Sprechstunde auf dem Plan. Seine Frau arbeitet auch im St.-Joseph-Krankenhaus – als Krankenschwester in der Notaufnahme. Michael Abou-Dakn spricht über seine Kollegen als „liebevolles und zugewandtes Team“. Gemeinsam haben sie es geschafft, wieder einmal die geburtenstärkste Einzelklinik Deutschlands zu sein – ein Status, der den Chefarzt durch die Zufriedenheit der Paare auch ein bisschen stolz macht.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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