Susanne Czerny lehrt Yoga für Jung und Alt
Eigentlich würde Susanne Czerny viel lieber im Schneidersitz auf dem Boden sitzenbleiben. Dort hat sie ihre himmelblaue Yogamatte ausgebreitet, darauf eine dünne Decke und ein rundes Kissen. Für das Interview lässt sie sich jedoch überzeugen, am Tisch Platz zu nehmen.
Erst vor wenigen Augenblicken ist ihr letzter Kurs des Tages zu Ende gegangen. Czerny verabschiedet die Teilnehmerinnen. „Sie schweben teilweise hier raus durch die vertiefte Atmung. Ich sage ihnen immer: steige nicht gleich aufs Rad oder ins Auto, sondern lass dir Zeit. Nach dem Yoga befindet man sich in einem anderen Zustand als nach der Arbeit. Daraus wiederaufzutauchen, dauert ein bisschen“, erklärt sie.
Susanne Czerny besitzt viel Erfahrung. Seit 1999 ist sie Yogalehrerin. „Ich wollte bei der Gesellschaft für Geburtsvorbereitung eine Ausbildung machen, hatte zuvor ein Kind bekommen. Dann empfahl mir jemand Kundalini-Yoga. Das habe ich dann ausprobiert und mich darin verliebt“, blickt sie zurück. Anschließend machte sie eine Fortbildung zur Kinder-Yogalehrerin. „Mein Wunsch war immer, Gruppen zu leiten.“
Im Familientreffpunkt des Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrums der ufaFabrik kommen heute Jung und Alt zu ihr. „Ich habe Kurse mit Babys, die ein halbes Jahr alt sind, aber auch Sitzgymnastik mit Teilnehmern über 90.“ Wenn Susanne Czerny über die Senioren spricht, gerät sie regelrecht ins Schwärmen. „Sie sind die süßesten, genügsamsten, verspieltesten und auch diszipliniertesten Teilnehmer. In anderen Gruppen gibt es mehr Fehlzeiten. Sie aber kommen jeden Montag mit ihrem Rollator, egal ob es regnet oder schneit“, erzählt Czerny – um dann schnell hinterherzuschieben: „Meine Yoga-Kinder mag ich aber auch.“
Was sie an Yoga so begeistere sei die Technik, ganz zu sich selbst zu finden und in eine gelassene Stimmung zu kommen. „Das ist heilsam und ich merke, dass es mich verändert, dass mir Dinge bewusst werden“, so Czerny. Wenn jemand dafür nicht offen sei, hätte sie damit aber auch kein Problem. „Ich bin keine Bekehrerin“, sagt sie. Viele ihrer Teilnehmer würden ihr immer wieder bestätigen, dass sie nach dem Kurs keinen Muskelkater mehr spüren und weniger gestresst sind. „Yoga ist gut für das körperliche und geistige Wohlbefinden – und es hält jung“, erklärt Czerny, die ihr Alter dann aber doch nicht verraten möchte. Bliebe noch die Frage nach dem weißen Turban. „Der hilft bei der Konzentration und ist auch ein Schutz. Er schirmt die Energie von außen ab“, erklärt sie.
Abseits des Yoga ist Susanne Czerny ebenfalls aktiv. Zu ihren Kursen fährt sie immer mit dem Fahrrad. Auch an den Wochenenden radelt sie gern los. „Ich fahre gern den Teltowkanal entlang bis nach Potsdam“, sagt sie. Dass sie immer allein unterwegs sei, habe einen einfachen Grund. „Meine Freundinnen halten mein Tempo nicht lange durch.“ Außerdem geht sie gern spazieren, am liebsten durch den Bosepark oder die Gartenkolonien neben dem Franckepark, joggt und schwimmt. Zum Schluss hält Susanne Czerny kurz inne und sagt: „Bewegung ist mein Leben.“
Weitere Infos zu Kursen unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.nusz.de/start/">www.nusz.de/start/</a>.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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