Gedenkstelen erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus

Gedenktafeln auf dem Tempelhofer Feld erinnern an die Nazi-Zeit. | Foto: HDK
  • Gedenktafeln auf dem Tempelhofer Feld erinnern an die Nazi-Zeit.
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Tempelhof. Anlässlich des 80. Jahrestags der Machtergreifung der Nationalsozialisten Anfang 1933 sowie des 75. Jahrestags der Novemberpogrome von 1938 ist 2013 als Berliner Themenjahr "Zerstörte Vielfalt" proklamiert.

Als Reichshauptstadt war Berlin Schauplatz der Machtübernahme und der nachfolgenden gewaltsamen Etablierung der Diktatur. Mit zahlreichen Aktivitäten soll im Themenjahr an die Vielfalt des Lebens in der Weltstadt Berlin und deren Zerstörung im Nationalsozialismus erinnert werden. Im Mittelpunkt steht die Erinnerung an Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und Berufen, Publizisten, Künstler, Wissenschaftler, Gewerbetreibende, Arbeiter, Migranten aus Osteuropa und Nachbarn. Mit rund 160 000 jüdischen Einwohnern war Berlin zugleich von den Auswirkungen der Judenverfolgung stark betroffen. Neben Aktivitäten in Museen, Gedenkstätten, Universitäten und Kirchen wird mit elf Open-Air-Ausstellungen an markanten Orten im Stadtgebiet, die für die Vielfalt und ihre Zerstörung von besonderer Bedeutung waren, aufgezeigt, wie es dazu kam, welche Mechanismen dahinter steckten.

Einer dieser markanten Orte ist das Tempelhofer Feld. Der ehemalige Flughafen steht symbolisch für die städtebaulichen Pläne des NS-Regimes, sozusagen als Vorgeschmack auf die Welthauptstadt "Germania". Auf dem Gelände befand sich das Columbia-Haus, das zuerst als Gestapo-Gefängnis, dann bis zu seiner Schließung 1936 als innerstädtisches Konzentrationslager berüchtigt und gefürchtet war. Um 1940 wurden auf dem Flughafengelände Produktionsstätten für den Krieg und ein Barackenlager für Zwangsarbeiter errichtet.

Ein mit Informationsstelen bestückter Gedenkpfad thematisiert die unterschiedlichen Epochen und die wechselvolle Geschichte des Tempelhofer Feldes. Dabei findet die Zeit zwischen 1933 und 1945, in es ein Ort der Unfreiheit war, besondere Berücksichtigung. Auf dem Tempelhofer Feld inszenierten die Nazis übrigens auch erstmals in der deutschen Geschichte den 1. Mai als Feiertag. Das Reichsgesetz vom 10. April 1933 benannte ihn als "Feiertag der nationalen Arbeit".

Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 198× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 968× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 628× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.119× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.004× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.