Träger und Bezirk schaffen 14 Arbeitsangebote für psychisch Erkrankte
Das Essen im Restaurant Pinelli am S-Bahnhof Schöneberg ist super. Und der Service auch, denn die Mitarbeiter sind mit Freude dabei. Auch das Restaurant an sich ist außergewöhnlich: Betrieben wird es von der Pinel gGmbh, einem Träger der ambulanten psychischen Versorgung in Berlin. Die Mitarbeiter im Restaurant sind Menschen, die mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben oder hatten und durch die Arbeit ihren Weg zurück in einen "normalen" Alltag finden wollen. "Solche Angebote gibt es in Berlin kaum", beklagt Sozialstadträtin Sibyll Klotz (Bündnis 90/Grüne). Dabei seien sie viel effektiver als andere tagesstrukturierende Maßnahmen. "Arbeit und Beschäftigung sind nun mal zentrale Themen unserer Zeit", so Klotz. Und die Schwierigkeiten bei der Jobsuche würden sich für psychisch erkrankte Menschen potenzieren. Dabei sei der strukturierte Alltag gerade für diesen Personenkreis besonders wichtig. Er stärkt das Selbstbewusstsein und stabilisiert damit automatisch die Psyche. In Kooperation mit der "Qualitätsgemeinschaft Betreute Arbeit in Tempelhof-Schöneberg GbR" hat Klotz deshalb 14 neue Angebote aus der Taufe gehoben. Sieben Träger haben sich damit sowohl untereinander als auch mit dem Amt vernetzt. "Das hat kein anderer Bezirk in Berlin", so die Stadträtin stolz.
Menschen mit psychischen Einschränkungen können nun neben Angeboten im gastronomischen Bereich auch mithelfen etwa in einem Filzatelier, einem Fotolabor und sogar bei einem Kajakverleih. Im Arbeitsprozess werden sie durch die Mitarbeiter der Träger unterstützt. "Das Ganze steht und fällt natürlich mit der Nachfrage von außen", sagt die Stadträtin. Sprich: Die Arbeit, die die Menschen innerhalb der Projekte anbieten, muss von außen auch nachgefragt werden.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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