Platz für 431 Menschen
Flüchtlingsunterkunft Colditzstraße ist erweitert worden

Bürgermeisterin Angelika Schöttler und Integrationssenatorin Elke Breitenbach schauten sich in einem der Zwei-Bett-Zimmer um. | Foto: Philipp Hartmann
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Mit einem Tag der offenen Tür wurde kürzlich die Renovierung und Erweiterung der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in der Colditzstraße 32 gefeiert. Rund 160 Menschen, die bis vor Kurzem noch in den Tempohomes auf dem Tempelhofer Feld untergebracht waren, sind inzwischen dorthin umgezogen.

Die Unterkunft in der Colditzstraße nahe dem Tempelhofer Hafen besteht aus drei Gebäudeteilen samt Innenhof. Gebaut wurde der frühere Bürokomplex im Jahr 1930. Vor vier Jahren eröffnete dort zunächst eine Notunterkunft. Später folgten eine längere Umbauphase und Betreiberwechsel. Seit Februar 2018 betreibt die auf Betreuung und Integration von Asylsuchenden spezialisierte ORS Deutschland GmbH die Einrichtung im Auftrag des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF). „Ich wünsche den vielen neuen Bewohnern eine gute, ruhige und angenehme Zeit“, sagte Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Die Linke) in ihrer Eröffnungsrede. Mit dem Ausbau konnte die Kapazität von 415 auf 431 Plätze erhöht werden. Aktuell sind jedoch noch nicht alle Plätze belegt.

Rund ein Drittel der Bewohner ist alleinstehend, zwei Drittel sind Familien mit Kindern. Sie kommen unter anderem aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, Eritrea, Nigeria und Ländern Osteuropas. Auf fünf Etagen sind sie in Zwei- und Drei-Bett-Zimmern untergebracht. Im Erdgeschoss sind die Wohnräume barrierefrei. Es gibt eine zentrale Waschküche mit Waschmaschinen und Trocknern. Pro Etage existieren zwei Gemeinschaftsräume, drei Gemeinschaftsküchen mit Herden, Spülen und Esstischen sowie 15 Duschen und Toiletten. Die Zimmer sind mit Betten, Spinden, Tischen, Stühlen, Regalen, einem Kühlschrank und einem Besteck- und Geschirrset ausgestattet. In Projekträumen bieten die insgesamt zwölf ORS-Mitarbeiter unter anderem Hausaufgabenhilfe, Deutschunterricht und Integrationskurse an. Im Haus gibt es auch eine Kinderbetreuung. Für Sport- und Freizeitangebote stehen im Innenhof ein Basketballplatz sowie eine Tischtennisplatte zur Verfügung. Ein Spielplatz wird bereits geplant und soll bald folgen.

„Die meisten Probleme haben wir gelöst“, zeigte sich Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) nach Verzögerungen bei den Baumaßnahmen und den Betreiberwechseln in der Vergangenheit zufrieden. Sie sei von der Qualität der Gemeinschaftsunterkunft und der „ganzen Reihe von Angeboten“ überzeugt. Neu am Standort Colditzstraße sind unter anderem rund 160 Menschen, die zuvor in einem Tempohome auf dem Tempelhofer Feld gewohnt haben. Zu Hochzeiten waren es dort bis zu 800 Personen, die von der Tamaja Berlin GmbH betreut wurden. Seit Ende der zweiten Juni-Woche ist dort jedoch niemand mehr. Die Container werden nun bis Jahresende sukzessive abgebaut. Senatorin Breitenbach sagte auf Nachfrage, dass sie darüber „total erleichtert“ sei. Das LAF habe sich entschieden, vor allem Familien aus den Tempohomes einen Platz in der Colditzstraße zuzuweisen, um sie aufgrund der Nähe beider Standorte nicht aus ihrem Sozialraum reißen zu müssen. „Da viele Geflüchtete, vor allem Familien, auf dem angespannten Berliner Wohnungsmarkt nur schwer eine Wohnung finden, dienen Gemeinschaftsunterkünfte bis dahin als Wohnungsersatz. Der Mietvertrag für diese Unterkunft hat eine maximale Laufzeit von acht Jahren“, teilt das LAF mit.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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