Kältehilfe am Start: 100 Plätze für Obdachlose in Tempelhof
Tempelhof. Im Rahmen der Kältehilfe will der Senat ab November stadtweit rund 850 Übernachtungsplätze für Obdachlose anbieten. Hundert sollen in Tempelhofer Flughafen-Hangars untergebracht werden.
Insgesamt werden in diesem Winter etwa 1000 Übernachtungsmöglichkeiten für wohnungslose Menschen angepeilt. Ob das reicht, hängt nicht zuletzt davon ab, wie kalt der Winter wird. Aber davon abgesehen, gehen die Experten grundsätzlich von einem gestiegenen Bedarf an Plätzen aus. Laut Schätzungen der Wohlfahrtsverbände sollen derzeit rund 40.000 Wohnungslose in der Stadt leben. Etwa 4000 bis 6000 Menschen leben auf der Straße. Tendenz steigend. Bislang stellt der Senat pro Jahr 4,1 Millionen Euro für die Obdachlosenhilfe bereit. Angesichts der deutlich zunehmenden Zahl Betroffener soll der Betrag für die kommenden beiden Jahre, 2018 und 2019, um weitere fünf Millionen Euro aufgestockt werden.
Die „Berliner Kältehilfe“ ist ein in Deutschland einmaliges Programm, das 1989 von Kirchengemeinden und Wohlfahrtsverbänden und von der damaligen Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales ins Leben gerufen wurde, um obdachlosen Menschen eine unbürokratische Übernachtungsmöglichkeit während der kalten Jahreszeit anzubieten. Tagsüber haben wohnungslose Menschen ganzjährig die Möglichkeit, sich in Tagesstätten und Treffpunkten aufzuhalten und mit Essen versorgt zu werden. Die Kältehilfe wird durch Zuwendungen des Landes Berlin, der Bezirksämter, der Liga der Wohlfahrtsverbände und mit Hilfe von Spenden finanziert. Weitere Informationen: 81 05 60 425. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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