Demonstration für Radspur: Initiative erinnert an totes Mädchen
Die Gefahr für Radfahrer am Tempelhofer Damm ist ein Thema, das die Gemüter erhitzt. Im September hatte die BVV beschlossen, einen Verkehrsversuch mit einer geschützten Radspur zu starten. Laut der Initiative „Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg“ sollte damit im Frühjahr begonnen werden. Daraus wird, wie es derzeit aussieht, jedoch vorerst nichts.
Der Grund: die Senatsverwaltung für Verkehr will bis Ende 2019 Schadstoffmessungen zur geplanten Tempo-30-Anordnung durchführen. „Während der Testphase muss die Straßenlandschaft unverändert bleiben, weil man nur so sinnvolle Vorher-Nachher-Vergleiche anstellen kann“, erklärt Senatssprecher Matthias Tang. Die Messungen sollen auf dem Abschnitt zwischen Ordensmeisterstraße und Alt-Tempelhof stattfinden.
Genau in diesem Bereich, der sich noch ein Stück weiter südlich bis zur Ullsteinstraße erstreckt, sollte laut BVV-Beschluss eine mit Pollern geschützte Radspur ausprobiert werden. Dafür sollte die Parkspur „mit nur geringen baulichen Veränderungen“ für vorerst zwei Jahre weichen. „Unser Ziel ist aber, dass die Radspur nach der Testphase dauerhaft bestehen bleibt“, erklärt Beate Mücke von der Initiative.
Der Verkehrsversuch kann nun jedoch wohl erst nach Abschluss der Schadstoffmessungen gestartet werden. Dies wäre wahrscheinlich erst 2020 der Fall. Ob die geschützte Radspur auch parallel zu den Messungen erprobt werden könnte, ist noch unklar. Auch Bürgermeisterin Angelika Schöttler hatte bei einem Pressetermin am Mittwoch diesbezüglich noch keine weiteren Informationen.
Die Initiative „Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg“ will derweil schnelle Veränderungen sehen. „Am 11. März 2008 starb an der Kreuzung Alt-Tempelhof eine 14-jährige Schülerin, die mit dem Fahrrad unterwegs war. Sie wurde auf dem Tempelhofer Damm von einem LKW überrollt. Auch zehn Jahre danach ist dort noch immer keine Verbesserung für die Sicherheit von Radfahrern in Sicht“, so die Initiative in einer Mitteilung.
Um erneut auf die Gefahr aufmerksam zu machen, wird es am Sonntag, 11. März, um 15 Uhr eine Demonstration geben. Dabei sollen 109 weiße Kreuze in Form eines Fahrrads am Tempelhofer Damm niedergelegt werden.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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