"Auf knappste Kante genäht"
Netzwerk sieht Zeitplan für Radwegebau auf dem Te-Damm skeptisch

Die seit Langem geplanten Radstreifen auf dem Tempelhofer Damm sollen zwischen April und Oktober 2021 angelegt werden. Das teilte Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) bei einer Infoveranstaltung am 4. November mit. Auch die Vorbereitungen für eine Parkraumbewirtschaftung laufen.

Auf dem rund anderthalb Kilometer langen Stück zwischen Alt-Tempelhof und Ullsteinstraße sind auf beiden Seiten Radwege geplant, die mit Pollern geschützt sind. Für den Autoverkehr soll es weiterhin zwei Spuren geben, Lieferfahrzeuge dürfen zu bestimmten Zeiten auf der rechten Fahrbahn halten. Die Parkplätze entfallen komplett.

Wer kein Anwohner ist, wird für das Abstellen seines Gefährts bald zahlen müssen, sei es in den umliegenden Parkhäusern oder an Automaten in den Seitenstraßen. „Im direkten Umfeld des Tempelhofer Damms werden die Gebühren höher sein als etwas weiter entfernt“, so Dirk Ohm vom Ingenieursbüro Verkehrsanlagen und -systeme (Ivas).

Die Parkraumbewirtschaftung solle so „schnell wie möglich“ kommen, informiert Stadträtin Heiß. Allerdings gelte es, Fristen einzuhalten, zum Beispiel für die Öffentlichkeitsbeteiligung. Sie hoffe aber, dass Ende 2021 alles fertig ist.

Es wird weiter jeden Monat demonstriert

Das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg begrüßt, dass es nun konkrete Termine für die Anlage der Radstreifen gibt, hat aber Zweifel daran, dass alles klappt. „Der Zeitplan für die Umsetzung noch in dieser Wahlperiode ist auf knappste Kante genäht. Wir werden deshalb weiter bis zum ersten Spatenstich monatlich demonstrieren“, sagt Stefan Meißner vom Netzwerk. Gleichzeitig müsse der Lückenschluss bis Alt-Mariendorf bereits jetzt geplant werden. „Die Verlängerung nach Süden ist der logische nächste Schritt“, meint auch Christiane Heiß. Der Bezirk habe das Teilstück bei der Senatsverkehrsverwaltung als sogenannte Vorrangstrecke angemeldet und hoffe auf Finanzierung. Aus eigener Kraft könne er ein solches Vorhaben nicht verwirklichen.

Wer mehr zum Umbau des Tempelhofer Damms und zur Parkbewirtschaftung wissen möchte, kann sich eine Aufzeichnung der Online-Infoveranstaltung ansehen unter https://bwurl.de/15s5.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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