Vom Flughafen zum Kulturhafen: Grüne fordern dreistellige Millioneninvestition

Im Gegensatz zum einstigen Flugfeld werden die dazugehörigen Gebäude vergleichsweise kaum genutzt. | Foto: HDK
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Tempelhof. Die Grünen im Abgeordnetenhaus haben vergangene Woche ihr Konzept für die Zukunft ehemaligen Flughafens Tempelhof vorgestellt und einen entsprechenden Antrag eingebracht. Ein „Kulturhafen“ ist das Ziel.

Es geht vor allem um die teilweise leer stehenden Gebäude, die langsam aber sicher verfallen und derzeit mehr kosten, als sie durch Mieteinnahmen einbringen. Von den rund 300 000 Quadratmetern Fläche sind zurzeit nur etwa 77 000 vermietet. Über die aktuelle Vermietung könnten jedenfalls kaum die Betriebskosten abgedeckt werden, sagt Fraktionschefin Antje Kapek und fügt hinzu, dass zugleich das größte zusammenhängende Gebäude Europas dringend saniert werden müsse.

Das "grüne" Gegenmittel: Um die Riesenimmobilie optimal zu nutzen und fit für die Zukunft zu machen, soll sie zu einem „Kulturhafen“ entwickelt werden. Das kostet natürlich Geld, und zwar eine Menge. 200 Millionen Euro, verteilt über zehn Jahre, wird in dem Konzept für die Sanierung der unzähligen Räumlichkeiten gefordert. Würden jedes Jahr 20 Millionen Euro investiert, dann könnte 2025 alles fertig sein, hat Kapek ausgerechnet. Zurzeit werden pro Jahr lediglich rund vier Millionen Euro in die Gebäudesanierung gesteckt.

Da aber Berlin bekanntlich nicht gerade im Geld schwimmt, denkt Antje Kapek an „finanzstarke Partner, entweder private oder öffentliche“, wie zum Beispiel den Bund. Schließlich sollen in einem Teil der Hangars von der Bundesregierung finanzierte Museen, wie das Alliiertenmuseum oder das Luftfahrtmuseum untergebracht werden. Außerdem könnte auch das eigentlich für den Checkpoint Charlie geplante Museum über den Kalten Krieg seinen Platz in der historischen Kulisse finden. Zudem soll es Platz für die freie Szene geben. Zum Beispiel für experimentelle Musik im Keller, Tanz im Ballsaal über der Eingangshalle oder Filmstudios in den Hangars. Besucher sollen dann auch direkt vom Platz der Luftbrücke durch den Haupteingang auf das Tempelhofer Feld gelangen können.
Insgesamt soll sich der Flughafen jedenfalls irgendwann selber tragen. Die Voraussetzung: „Wir brauchen mehr Mieteinnahmen“, sagt Antje Kapek und fügt gleich hinzu, dass die freie Szene natürlich auch Räume „mit bezahlbaren Mieten“ erhalten müsse.

HDK

Im Gegensatz zum einstigen Flugfeld werden die dazugehörigen Gebäude vergleichsweise kaum genutzt. | Foto: HDK
Im Gegensatz zum einstigen Flugfeld werden die dazugehörigen Flughafengebäude vergleichsweise kaum genutzt. | Foto: HDK
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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