Angriff auf Schwules Museum
Unbekannte werfen Steine auf Fensterscheibe
Das Schwule Museum in der Lützowstraße ist angegriffen worden.
Wahrscheinlich war es am Wochenende des 18. und 19. April, als bislang Unbekannte das Museum in Tiergarten-Süd attackiert haben. Die Täter sollen Steine auf eine Fensterscheibe geworfen und diese stark beschädigt haben.
„Der genau Zeitpunkt des Angriffs ist unklar“, erklärt Museumssprecher Daniel Sander. Das Museum ist wie alle anderen Kultureinrichtungen in der Stadt wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Daher ist an Wochenenden niemand im Haus. Mitarbeiter bemerkten den Schaden erst am 20. April. Sie verständigten sofort die Polizei. „Die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt“, so der Museumssprecher.
Die zwei festgestellten Einschlaglöcher deuten darauf hin, dass große, schwere Steine als Tatwaffen benutzt wurden. Sie wurden mit Wucht gegen die Scheibe geworfen. „Ein Einbruchsversuch gilt als unwahrscheinlich.“ Laut Sprecher Daniel Sander gehen die Ermittler von einem Akt des Vandalismus aus. Unklar sei auch, so Sander, ob es sich um eine gezielte oder eher spontane Tat handele. Weder gebe es ein Bekennerschreiben noch Drohungen im Vorfeld.
Einen Angriff auf das Schwule Museum gab es zuletzt im Jahr 2016. Damals schossen Unbekannte Metallkugeln auf ein Fenster. Ähnliches Einschusslöcher fanden sich damals auch an der nahegelegenen französischen Schule École Voltaire.
Das vom Land Berlin geförderte Schwule Museum wurde 1984 gegründet. Es ist mit 1,5 Millionen Archivalien eines der größten Museen seiner Art weltweit. Auf einer Ausstellungsfläche von 700 Quadratmetern können bis zu vier Schauen gleichzeitig präsentiert werden. Aufgrund der Corona-Krise ist das Schwule Museum derzeit geschlossen. Seine Wiedereröffnung ist für Mai geplant.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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