Bezirk will Park dauerhaft einzäunen: Kritik am Fanmeilenkonzept wird laut
Seit eineinhalb Jahren beraten die Experten über das Sicherheitskonzept für die Partymeile auf der Straße des 17. Juni. Bezirk, Polizei, Feuerwehr, Veranstalter, TÜV und Denkmalschützer haben sich bereits im Januar auf ein Gesamtpaket geeinigt, wie man den Veranstaltungsort sicher machen kann. Ende Mai wurde der Fanmeilenplan in der Senatsbauverwaltung vorgestellt. "Wir waren überrascht von der Dimension des Zauns", sagt Petra Rohland, Sprecherin von Bausenator Michael Müller (SPD). Eine abschließende Bewertung gebe es noch nicht, "aber das ist schon heftig", so Rohland.
Zum Schutz vor Terroranschlägen und zur besseren Einlasskontrolle will der Bezirk einen 2,10 Meter hohen Sicherheitszaun um den gesamten Tiergarten ziehen. Das Bollwerk soll auch diejenigen fernhalten, die Drogen verkaufen oder Feuerwerkskörper auf die Fanmeile schmuggeln wollen. Mittes SPD-Fraktionschef Hans-Günter Mahr, ein Ex-Polizist, hat "Zweifel, dass ein Zaun um den Großen Tiergarten vor terroristischen Anschlägen schützt." Auch CDU-Fraktionschef Thorsten Reschke "hinterfragt die tatsächliche Wirkung" und befürchtet eher, dass "auf der Partymeile noch mehr Veranstaltungen durchgeführt werden sollen."
"Der Tiergarten als schönster Park der Stadt muss immer für alle offen sein", sagt Linke-Fraktionschef Thilo Urchs. Der Bezirk habe "für Investitionen zum Ausbau der Fanmeile wirklich kein Geld." Und falls das Land welches übrig habe, "sollte dies in die Sanierung von Schulen oder den Unterhalt von bezirklichen Jugend- und Kultureinrichtungen fließen", so Urchs.
Befürchtungen, der Park werde zukünftig abgeschlossen, wies Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) als "absoluten Quatsch" zurück. Alle Zugangsstellen an den Wegen bleiben an normalen Tagen offen. Der feste Zaun habe jedoch den positiven Effekt, dass es zukünftig weniger Trampelpfade gibt, wenn man die vorgegeben Wege nutzen muss, um in den Park zu kommen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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